Wenn die Vienna Capitals heute Nachmittag zum Aufwärmen auf das Klagenfurter Eis gehen, wird es für nahezu alle Cracks im Meisteraufgebot eine emotionale Angelegenheit. Die Wiener, die erstmals nach perfekten Playoffs (12:0 Siege, Anm.) wieder beim KAC gastieren, konnten bekanntlich nahezu den gesamten Kader beisammenhalten, der am 7. April beim Erringen der zweiten Meisterschaft der Vereinsgeschichte in der Messehalle dabei war, halten. Neu ist neben Stürmer Jerome Samson und Verteidiger Kyle Klubertanz lediglich einer, der das Kärntner Eis aber gut kennt. Nach der Verletzung von JP Lamoureux wurde nämlich Pekka Tuokkola von den Kagranern verpflichtet. Der Schlussmann spielte von 2014 bis 2016 für die Rotjacken und kehrt erstmals seitdem wieder zurück. "Die Zeit in Klagenfurt war sehr schön. Natürlich denke ich noch daran zurück. Deshalb ist es auch für mich etwas Besonderes dorthin zurückzukehren. Ich freue mich schon sehr auf morgen. Es werden nämlich auch ein paar Freunde von mir in die Stadthalle zuschauen kommen. Mit den Spielern haben ich jedoch keinen Kontakt mehr", so der Finne wortkarg.
Beim samstäglichen Heimspiel, dem ersten EBEL-Spiel im Caps-Dress, lief es für den 33-jährigen allerdings nicht nach Wunsch. Die Wiener siegten dank starkem Schlussdrittel zwar mit 5:3 gegen Innsbruck, Tuokkola traf aber bei allen drei Gegentreffern eine Mitschuld. Allerdings absolvierte er vor dem CHL-Match in Zug (1:3) auch vier Monate lang kein Eishockeyspiel.
Zum Wählen gehen bleibt keine Zeit
Beim Eröffnungsbully um 17.45 Uhr wird zudem die Nationalratswahl eventuell schon entschieden sein. Durch die frühe Abreise nach Klagenfurt bleib den einheimischen Caps-Spielern kaum Zeit, die Wahlzelle ihres Vertrauens aufzusuchen. "Ich habe schon vorher gewählt. Ich finde, dass ist ganz wichtig, von seinem Recht gebrauch zu machen. Aber dafür bleibt keine Zeit, daher habe ich das per Briefwahl erledigt", sagt Mario Fischer, dem gegen Innsbruck sein erstes Saisontor gelang. Er fügt an: "In Klagenfurt muss für uns vieles besser werden, Fehler werden schnell bestraft. Wir haben gegen Innsbruck 50 Minuten nicht gut gespielt, aber toll gekämpft." Dem pflichtet Trainer Serge Aubin bei, der von emotionalität wie immer nichts wissen will: "Ob es für die Burschen emotional ist, weiß ich nicht. Für mich nicht. Jedes Spiel gegen jeden ist wichtig. Egal ob Finalspiel Nummer vier oder Grunddurchgangspartie Nummer elf."