Mit dem Spiel in Zürich begibt sich der KAC wieder auf ein Terrain, in dem sich die Mannschaft bisher äußerst wohlfühlte. In der Champions Hockey League zeigten die Rotjacken bisher die besten Leistungen. Zwei Siege gegen den französischen Champion Gap, zwei respektable Niederlagen gegen Gruppensieger Frölunda Indians aus Göteborg und zuletzt der Sieg gegen das mit hochkarätigen Spielern besetzte ZSC Zürich. Dieser Erfolg nährt die Hoffnung, dass der KAC die große Sensation mit dem Einzug in das Achtelfinale schaffen könnte. Dafür ist heute ein Sieg notwendig, egal ob nach 60 Minuten oder Verlängerung bzw. nach Penaltyschießen.
Für die Gastgeber ist es laut Neue Zürcher Zeitung (NZZ) die Woche der Bewährung mit vier Spielen in sechs Tagen. Der Auftakt gelang am Montag mit dem 6:1-Kantersieg vor knapp 8000 Fans in der Meisterschaft gegen Ambri-Piotta. Trotz des klaren Sieges hagelte es Kritik von der NZZ an der Vorstellung des Teams. „Die Zürcher zelebrierten vorab im Mitteldrittel regelmäßig jenes umständliche Eishockey im Zuckerbäckerstil, das schön aussieht, aber schon seit zwei Jahren nirgendwo mehr hinführt“, stand geschrieben. Das Spiel gegen den KAC wird vom Verfasser als Pflichtsieg abgetan, Aussagekraft werden erst die Spiele gegen Bern und Zug haben.
Vielleicht liegt ja genau dort die Chance für die Rotjacken, dass der Gegner das Team von Cheftrainer Steve Walker maßlos unterschätzt. Natürlich bleiben die Klagenfurter die krassen Außenseiter, können daher ganz unbeschwert aufspielen. Der Respekt ist vorhanden, speziell vom Topsturm der Züricher. „Die Linie mit Nilsson, Pettersson und Suter sind vor dem Tor eiskalt, die machen fast aus jeder Möglichkeit einen Treffer. Da müssen wir defensiv gut stehen und hinten dichthalten“, meint Routinier Thomas Koch.
Kleine Halle
Gespielt wird das entscheidende Match um den Aufstieg nicht im Hallenstadion, der Heimstätte der Lions, sondern in Dübendorf. Die Arena bietet nur 2600 Zusehern Platz, heißt, mit einem großen Fanansturm rechnet der Klub nicht, der in der Liga einen Zuschauerdurchschnitt von über 9000 Fans hat. Der KAC trat gestern die Reise an, nächtigte in Vorarlberg und wird die letzten drei Stunden Anfahrt heute in Angriff nehmen.
Das Spiel wird auf ORF Sport+ in Konferenzschaltung mit dem Spiel zwischen Salzburg und Wolfsburg live übertragen. Die Partie der Klagenfurter kommentiert Tono Hönigmann.
Mario Kleinberger