Es gibt Eishockey-Spieler, die werden ein Leben lang mit einem Ereignis in Verbindung gebracht. Ist das ein Fluch oder ein Segen?
René Swette: Vermutlich ist damit der 30. Meistertitel des KAC im Jahr 2013 gemeint. Daran erinnere ich mich sehr gerne. Warum auch nicht? Ich spielte damals in der Form meines Lebens.
Ist es danach nicht sehr schwierig, wenn man immer nur an diesen Leistungen gemessen wird?
Das muss jeder Profi aushalten. Für mich ist es ein Ansporn.
Die vergangenen zwei Saisonen gestalteten sich durchwachsen. Warum?
Mitten in der Vorbereitung vor meinem letzten Vertragsjahr beim KAC hatte ich im Sommer 2015 zwei Operationen. Es war danach extrem schwer, in turbulenten Phasen den Rhythmus zu finden. Und vergangene Saison stand ich für drei Klubs (VSV, Linz, Dresden/DEL2, Anm.) im Tor. Es war nicht gerade einfach, so kurzfristig die besten Leistungen abzurufen.
Wieso Innsbruck?
Es ist eine attraktive Destination. Mit Patrik Nechvatal bilden wir ein motiviertes Goalie-Gespann, das sich gegenseitig zu Höchstleistungen anspornt. Nach zwei Jahren wieder eine normale Vorbereitung mitzumachen, hat mir gutgetan.
Wer ist die Nummer eins?
Es gibt keine. Nechvatal startete in die Saison und hat seine Sache gut gemacht. Salzburg als mein erster Einsatz war keine einfache Aufgabe. Ich hoffe, dass ich heute beim KAC wieder im Tor stehen darf.
Der Start ist gelungen, aber wie ist Innsbruck insgesamt einzuschätzen?
Auf uns warten jetzt ganz harte Brocken. Dann werden wir sehen, wo wir tatsächlich stehen.
Nach allem was Sie erlebt haben: Verspüren Sie Druck, heuer etwas Besonderes leisten zu müssen?
Nein. Ich befinde mich im besten Eishockey-Alter und möchte mich einfach von meiner besten Seite zeigen. Auch im Training.
Sie haben viele Freunde beim KAC. Welchen Stellenwert hat der Klub für Sie?
Mich interessiert es, was sich in Klagenfurt tut. Die Stadt ist meine Heimat. Und ich habe natürlich die Spiele des KAC in der Champions Hockey League verfolgt.
Welche Reaktion erwarten Sie heute von den gegnerischen Fans?
Ich hoffe, dass mich die Rotjacken nicht vergessen haben.
Sie meinen, dass die Erinnerungen an den 30. Titel nicht völlig verblasst sind?
Ganz genau (grinst).
Letzte KAC-Infos:
Rotjacken-Kader weist Lücken auf
Auch wenn Jamie Lundmark wieder an Bord ist, beginnt sich der Rotjacken-Kader langsam zu lichten. Neben Kapitän Manuel Geier fallen mit Verteidiger Richie Regehr und Patrick Harand zwei Stützen aus. Auch „Kurbler“ Kevin Kapstad ist angeschlagen. Hingegen dürfte Jon Rheault wieder fit sein.
Wie immer gegen Innsbruck gilt für den KAC, besonders auf die ersten beiden Sturmformationen der Tiroler zu achten. „Innsbruck ist offensiv sehr gefährlich. Wir müssen auf der Hut sein“, warnt KAC-Verteidiger Steven Strong.