Beim KAC ist nach dem 3:1-Sieg die Erleichterung über die ersten drei Punkte der Saison groß. Beim heutigen Gegner Salzburg wartet man noch auf das erste Erfolgserlebnis in der jungen Saison. Mit drei Niederlagen ist das Team noch nie gestartet, befindet sich die erfolgsverwöhnte Mannschaft in einer für sie eher ungewöhnlichen Situation. Dafür, dass es bei den Salzburgern zu dieser Minikrise gekommen ist, gibt es scheinbar einen Hauptgrund.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Harmonie zwischen Trainer Greg Poss und einem Großteil der Spieler nicht die Allerbeste ist. In den Salzburger Medien wird vehement eine Ablöse des Deutsch-Kanadiers gefordert. Saisonübergreifend haben die roten Bullen von den letzten 13 Spielen 12 Mal als Verlierer das Eis verlassen. Eine Bilanz, die normalerweise die Alarmglocken bei den Verantwortlichen schrillen lassen müssten. Noch gibt es aber keine Reaktionen aus der Führungsetage der Salzburger. Abwarten und Teetrinken lautet da das Motto. Aber vielleicht spielt heute der KAC Regie über die Zukunft von Poss.
Durchhalte Parolen
Ob die Rotjacken als Gegner zur richtigen Zeit kommen, wird sich weisen. „Wir brauchen die Punkte wie einen Bissen Brot. Wir werden alles geben, um das Match für uns zu entscheiden“, sagt Salzburg-Kapitän Matthias Trattnig, der demnächst zum dritten Mal Vater wird. Speziell der Name KAC löst normalerweise bei den Salzburgern eine extra Portion Motivation aus, daher fahren die Klagenfurter mit dem notwendigen Respekt in die Festspielstadt. „Salzburg ist eines der besten Teams der Liga. Es ist verdammt schwierig, auswärts gegen sie zu gewinnen. Wir müssen über 60 Minuten hart arbeiten, um drei Punkte zu holen“, sagt Kevin Kapstad, der gegen Znaim zwei Tore schoss. Gegenüber dem Spiel am Freitag wird es keine Änderungen im Team geben, außer, dass im Tor David Madlener stehen könnte. Der Vorarlberger hat im KAC-Dress noch kein Spiel gegen die Mozartstädter verloren. Thomas Koch erwartet extrem aggressive Salzburger. „Wir müssen ab der ersten Sekunde an bereit sein und versuchen, ihnen unser Eishockey aufzuzwingen.“
Mario Kleinberger