Die Lobeshymnen auf Frölunda sind überschwänglich. Egal, mit wem man darüber spricht, gibt es für den aktuellen schwedischen Champion nur anerkennende Worte. „Es ist die beste Organisation in Europa. Sie haben ein perfektes Paket, ein absoluter Vorbild-Verein. Mit Roger Rönnberg verfügen sie über einen der besten Trainer in Schweden“, kommt KAC-Co-Trainer Patric Wener nicht aus dem Schwärmen heraus.

Die letzten zwei Jahre dominierte der Klub die Champions Hockey League, krönte sich zwei Mal zum König von Europa. Zusätzlich konnten die Indians vor zwei Jahren die Meisterschaft für sich entscheiden, heuer scheiterten sie im Finale. Das Team wird zum Großteil aus heimischen Spielern gebildet, insgesamt stehen nur sechs Legionäre im Kader. Die herausragende Persönlichkeit ist Joel Lundqvist, der Zwillingsbruder von Star-Keeper Henrik Lundqvist von den New York Rangers. Der Respekt der KAC-Spielern ist groß, aber sie wollen sich nicht verstecken. „Solche Spiele sind für uns in Sachen Weiterentwicklung enorm wichtig“, sagt Thomas Koch, der zwei Jahre in Schweden spielte. „Es geht alles schneller, man muss schon einen Schritt vorausdenken, ansonsten wird es sehr schwierig. In der SHL wird das beste Hockey Europas gespielt.“

Später Ausgleich

Frölunda traf im ersten Gruppenspiel am Donnerstag auf Zürich und bezwang die ZSC Lions nach hartem Kampf mit 5:4 nach Verlängerung. Joel Lundqvist rettete sein Team mit einem Treffer 16 Sekunden vor dem Ende überhaupt erst in die Nachspielzeit. „Es ist für uns eine tolle Generalprobe für die Meisterschaft. Außerdem sehen wir, wo wir international stehen“, meint Verteidiger Martin Schumnig.

Wichtig für den KAC wird sein, wie das Team die Reisestrapazen wegstecken wird können. Gleich nach dem Spiel gegen Gap ging es nach Zürich, von wo aus man tags darauf nach Göteborg flog. Am späten Nachmittag stand eine Eiszeit im Heimstadion von Göteborg auf dem Programm. „Um die Müdigkeit aus den Körpern zu bringen“, sagte Headcoach Steve Walker, der heute ein Match mit viel Tempo und auf einem technisch hohen Niveau erwartet. „Wir müssen unser Spiel einfach halten und die Scheibe tief bringen. Chancen werden wir nicht viele erhalten, da sollten wir effizient damit umgehen.“ Mit dem Match in Frankreich war er nur phasenweise zufrieden. „Der Sieg ist okay, aber im zweiten Drittel haben wir aufgehört, Eishockey zu spielen. Der Schlussabschnitt war wieder okay, da hatten wir wieder mehr Kontrolle über die Scheibe. Ich war ganz schön nervös, speziell in unserer Unterzahl“, so der 44-Jährige.