Mit welchem Ziel geht der KAC in die Champions Hockey League?
DIETER KALT: Wir sind zurück auf dem internationalen Parkett, da wollen wir hin. Es ist ein Bewerb, in dem wir uns gut präsentieren und so weit wie möglich kommen wollen. Wir werden sehen, was wir machen müssen, dass wir uns mittelfristig etablieren können. Wir wollen den KAC international wieder zu einem Namen machen. Insofern, dass es eine Organisation ist, die sowohl im Nachwuchs- als auch im Profibereich sehr ordentlich arbeitet. Wir waren in der Geschichte schon mehrmals in diesem Bewerb vertreten, auch erfolgreich, was zwar schon länger her ist, worauf aber der Verein, das Publikum und die Stadt Stolz sein können. Es ist ein Renommee für die ganze Region, finde ich, und für das Eishockey in Österreich.
Zum Auftakt wartet Gap. Was kann man sich vom französischen Meister erwarten?
Dazu können wir nicht viel sagen, da sie viele neue Spieler in ihren Reihen haben. In der französischen Liga herrscht ein starkes Leistungsgefälle. Es wird eine emotionale Partie, ich erwarte mir eher ein schmutziges Eishockey, sehr kampfbetont und viel mit dem Schläger. Das sollte ein Vorteil für uns sein, wenn man diszipliniert spielt. Läuferisch sind die Franzosen stark, ein Gegner, den man auf keinen Fall unterschätzen darf. Wir haben in der Vorbereitung gegen Lyon gesehen, wenn nicht alles zu 100 Prozent stimmt, dass man sofort verliert. Aber es ist ein Spiel, in dem wir Chancen haben gut auszusehen und gewinnen können.
Zwei Tage später wartet Frölunda aus Göteborg, der CHL-Champion. Eine schwierige Aufgabe?
Wir hatten echt ein Glück bei der Auslosung, dass wir solche Gegner bekommen haben. Damit unser Publikum die Möglichkeit hat, diese Teams zu sehen. Was Frölunda in den letzten Jahren mit Trainer Roger Rönnberg, der mein Coach in Lulea war, geleistet hat, ist großartig. Es ist eine Vorzeigeorganisation was die Nachwuchsarbeit, Spielerentwicklung, das Spielsystem und die Trainingsarten betrifft, da ist ein unglaublicher Talentepool in diesem Klub. Da wollen wir natürlich lernen.
Zum Abschluss geht es gegen ZSC Zürich, aber erst im Oktober.
Es ist in diesem Teil Europas jene Organisation, die extrem gut aufgestellt ist. Sie stecken viel Geld in das Nachwuchsprogramm, der Klub ist extrem professionell, egal ob in Marketing oder Sponsoring. Vor allem die Organisation im Hintergrund interessiert mich enorm, wie sie alles auf die Beine stellt. Und die Qualität der Mannschaft spricht für sich. Nicht, dass man nicht eine Chance hat, diese Teams zu schlagen. In der Regel werden wir nicht stark genug sein, um von zehn Spielen, sechs oder sieben zu gewinnen. Aber wenn wir eine super Leistung bringen, haben wir eine Chance. Die Spieler werden gegen solche Teams bereit sein.
Aufgabe für Trainerteam ist es erfolgreich zu sein
Wird sich das Spielsystem ändern?
Die Identität des Teams soll sich zum Vorjahr nicht ändern, diese Laufbereitschaft, dieser Einsatz, das, was uns letztes Jahr so ausgezeichnet hat, das soll sich nicht ändern. Der Trainerstab muss die eigene Note reinbringen, das ist aber keine Vorgabe von mir. Vorgaben vom Klub sind, das ist der KAC, so wollen wir auftreten, diese Art von Eishockey wollen wir spielen und den Fans vermitteln. Das Trainerteam muss nun das finden, was auf die Gruppe am besten passt, damit wir erfolgreich sein können.
Mit Christoph Brandner gibt es einen zweiten Co-Trainer, ist es der nächste Schritt zu noch mehr Professionalität?
Für mich schon, was nicht heißt, dass jede Mannschaft zwei, drei Co-Trainer braucht, damit es funktioniert. Das Eishockey entwickelt sich insgesamt, die Datenerhebung, Statistik, persönliche Betreuung, individuelles Training oder Videoanalyse sind wichtig. Es ist so viel geworden, wenn du mithalten willst, musst du in diesen Bereichen gut werden, sonst wird man nicht erfolgreich sein. Die jungen Spieler wachsen jetzt schon mit viel mehr Wissen auf, du musst als Trainer gut sein. Jeder hat genau seine Aufgaben, kann sich auf diese konzentrieren. Brandner ist ein ganz positiver Faktor für die Spieler und den Klub. Er hat in den letzten Jahren in die Entwicklung unseres Programms, wie wir Spieler entwickeln wollen, viel investiert, aber nicht sichtbar war für viele. Wir haben entschieden, dass er eine Position erhält, in der er sichtbar ist und Raum zur Entfaltung erhält.
Mario Kleinberger