Das Duell der Kärntner Lokalrivalen im Eishockey zieht vor jeder Auflage alle Register. Einen wahren Ansturm lösten die beiden bisherigen Spiele zwischen KAC und VSV im Klagenfurter Fußball-Stadion unter freiem Himmel aus. Das "1. Kärntner Freiluftderby" ließen sich 30.500 Zuschauer nicht entgehen und bedeutete kurzfristig sogar Europa-Rekord für eine Open-Air-Eishockeypartie. 2015 waren es immerhin 29.700 Fans, die wie 2010 einen VSV-Sieg beobachten konnten. Was nicht weniger als 60.200 Tickets für zwei Eishockey-Spiele bedeutet.
Dafür mussten extra Eisflächen in das winterliche Wörthersee-Stadion gezaubert werden und später der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden. Aufwendig und kostenintensiv. Dennoch finden weltweit derartige, meist traditionsreiche Duelle in der NHL, in Deutschland (sogar in der zweiten Liga), Schweden und natürlich in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) statt. Budapests riesiger Eislaufplatz, Salata in Zagreb, Pulas Amphitheater, Laibachs Innenstadt sowie das Bezigrad-Stadion oder eben das Wörhtersee-Stadion waren die Spielorte. Als Hauptgrund für die Austragung trotz großer Risiken gelten die hohen Einnahmen. Freiluftspiele sind eben ein lukratives Geschäft geworden. Immerhin betrug in Klagenfurt 2015 der durchschnittliche Kartenpreis 32,50 Euro (VIP-Karten mit 190 Euro/Stück ausgenommen). Mit komfortablen 870.000 Euro wurde damals kalkuliert. Dem KAC blieb in etwa ein Gewinn von 200.000 Euro, dem VSV wurden 40.000 Euro überwiesen.
Exklusivität bewahren
Klagenfurts Rechteinhaber Oliver Pilloni wurde nie müde zu betonen, dass jedoch optimalerweise eine 5-Jahres-Periodizität einzuhalten wäre. Wohl auch um den exklusiven Status beizubehalten. "Sonst wird dieses Spektakel irgendwann uninteressant", sagt der Klagenfurter, der gleichzeitig als KAC-Geschäftsführer fungiert. Allerdings nicht aus diesem Grund verdienten die Rotjacken verhältnismäßig besser daran als der VSV. Schließlich trat der KAC zuletzt als Veranstalter auf und übernahm damit sämtliches Risiko wie auch Kosten.
Seitens der Villacher besteht das Interesse zeitnah ein weiteres Duell unter freiem Himmel unter ähnlichen Voraussetzungen wie zuletzt auszutragen. "Das wurde bei uns intern aufgegriffen", bestätigte der neue Geschäftsführer Ulfried Wallisch. Er betont aber, dass ein mögliches Freiluftspiel nicht Priorität A in seiner Agenda besäße. "Wir sind natürlich offen. Aber klarerweise liegt das Thema beim KAC."
Kein Kontakt
Beide Klubs bestätigen jedoch, dass es in dieser Causa bisher zu keinem Telefonat, Meeting oder Mail gekommen sei. Und dies wäre, sollte in der Saison 2017/18 so ein Spektakel geplant sein, unbedingt nötig gewesen. Bei der letzten Auflage startete die Vorbereitung beispielsweise im Frühsommer 2014.
Deutlicher zeichnet sich ein dementsprechendes Projekt für 2019 ab. Dann feiert der KAC sein 110-jähriges Jubiläum. Es könnte hier aber nicht nur bei einem Spiel bleiben. Pilloni: "Man muss sich zukünftig aus Kostengründen überlegen, mehrere Spiele auszutragen." Auch scheint es nicht in Stein gemeißelt, dass der VSV ein möglicher Gegner der Rotjacken ist. Speziell aufgrund des enormen Interesses an der EBEL-Finalserie 2017 gegen die Vienna Capitals. Vielleicht aber auch, weil der KAC keine Lust verspürt, eine dritte Niederlage gegen den Lokalrivalen zu erleiden.