Mit dem Selbstvertrauen, das sich der KAC in der Pickround und im ersten Spiel gegen Vizemeister aus Znaim geholt hatte, startete man in Viertelfinale Nummer zwei in Tschechien. Die Rotjacken sicherten sich in den Anfangsminuten gleich die Puck- und Feldüberlegenheit. Doch der an diesem Abend auffällgiste Znaimer, Libor Sulak, der per "Blueliner" traf, besorgte den Seinigen in der vierten Minute einen Auftakt nach Maß, den die ersten Minuten nicht erahnen ließen. Erstmals selbst druckvoll wurden die Heimischen erst nach dem Treffer, als man ein Powerplay zugesprochen bekam, in dem KAC-Keeper Tomas Duba des öfteren rettend einschreiten musste.
Doppelschlag nach Schockstarre
In der Folge entwickelte sich ein munteres Hin und Her, an dem sich der KAC nach einigen Schockminuten fröhlich zu beteiligen wusste. Marek Schwarz war 19 Sekunden lang bei zwei verdeckten Abschlüssen von Thomas Koch (13.) und Thomas Hundertpfund (14.) völlig macht- und fassungslos. Die beiden KAC-Leistungsträger ließen das zuvor angesprochene Selbstvertrauen sprechen und drehten das Spiel binnen 19 Sekunden zur 2:1-Pausenführung.
Wie schon im ersten Drittel kam der KAC, weiter ohne Johannes Bischofberger und Mark Popovic, nach ein paar Minuten des gegnerischen Drucks selbst wieder ins Spiel und nahm am Schlagabtausch teil. Den größten Sitzer vergab Thomas Koch bei vier gegen vier, als er nach 29 Minuten völlig alleine auf Schwarz zukurvte. Diese verpasste Möglichkeit schien auch eine Verlagerung der Prioritäten einzuleiten, die Defensive wurde nämlich plötzlich beiderseits mehr forciert. Als eine Abwehrschlacht drohte, besorgte Jiri Beroun den Ausgleich zum 2:2-Pausenstand (38.). Peter Pucher verstellte Duba die Sicht, war aber nicht mehr am Puck. Mit 42 Jahren und 210 Tagen wäre er der älteste Playoff-Torschütze der EBEL gewesen.
Die Torlaune des Thomas Hundertpfund
Lange dauerte es nicht, bis der KAC aber die alten Verhältnisse wieder herstellte. Im Schlussdrittel brauchte er nämlich nur 1:51 Minuten, um nach sehenswertem Sololauf auf 3:2 zu stellen. Mark Hurtubise, der in einer Penalty-ähnlichen Situation alleine auf Schwarz zulief, hätte nach 45 Minuten bereits eine kleine Vorentscheidung herbeiführen können, scheiterte aber am toll aufgelegten Znaim-Schlussmann. Auch Jamie Lundmark (50.) und Steven Strong (54.) bekamen die Scheibe, alleine vor Schwarz stehend, nicht über die Linie. Die beschriebenen Chancen umfassen allesamt Konter, da der KAC den Hausherren Raum bot, in den entscheidenden Zonen aber hellwach agierte.
So hatte Tomas Duba noch einiges zu parieren, da die Znaimer Schlussoffensive ein schwungvolle war. Er blieb jedoch sicher und souverän und hielt den Rotjacken-Sieg fest. Der KAC führt in der Serie damit 2:0 und empfängt die Tschechen am Freitag zum dritten Match der Serie in der Messehalle Klagenfurt.