Ein einzelner Buchstabe kann im Eishockey vieles verändern. Erstmals prangte bei Österreichs Auftritt in Graz auf dem Trikot von Thomas Hundertpfund ein großes C, das Erkennungskennzeichen eines Kapitäns. Irgendwie paradox. Beim Nationalteam wird der 27-jährige Klagenfurter gehuldigt und mit Führungsaufgaben betraut. Die Rotjacken, sein Heimatklub, überschütten ihn hingegen nicht unbedingt mit Vertrauen.
Ständige Positions- und Formations-Wechsel erschwerten seit der Rückkehr vom schwedischen Zweitligisten Timra (2014) das Leben des gelernten Centers. Auch in dieser Saison, seinem vorerst letzten Vertragsjahr bei den Rotjacken. Die Punkteausbeute ließ als logische Folge zu wünschen übrig. Negativer Höhepunkt bildete im November die zweitägige Verbannung durch Trainer Mike Pellegrims aus dem Kader.
Keine Entscheidung
Nun läuft der Vertrag von Hundertpfund zum Saisonende aus. Mögliche Abnehmer harren bereits in den Startlöchern. Weder VSV-Geschäftsführer Giuseppe Mion („Keine Ahnung, warum die in Klagenfurt keine Freude mit ihm haben“) noch Graz-99ers-Manager Bernd Vollmann verheimlichen ein Interesse an Hundertpfund. Wenngleich auch KAC-Sportdirektor Dieter Kalt festhält: „Auch von uns ist dazu noch keine Entscheidung gefallen.“ Im Gegensatz zu anderen Personalien bei den Rotjacken, die längst geklärt sein sollen. Kalt betont jedoch: „Momentan gibt es dazu nichts zu sagen.
Wir führen Gespräche mit allen Spielern, damit sie unsere Gedanken kennen. Es wäre derzeit zu früh, etwas zu kommunizieren.“ Durchgesickert ist jedoch, dass nach Dave Fischer zumindest zwei weitere Spieler kommende Saison das KAC-Trikot tragen dürften. Mit Thomas Koch scheint demnach bereits eine Einigung erzielt worden zu sein. Kalt dementiert nicht und antwortet trocken: „Er hat einen laufenden Vertrag.“
Besondere Klauseln
Eine Besonderheit sollen allerdings die Verträge von Kevin Kapstad und Mark Popovic aufweisen. Mit dem Erreichen der Top 6 sollen sie sich automatisch verlängert haben. Kalt: „Ich kann das weder verneinen noch bestätigen. Wir haben verschiedene Vertragsklauseln. An den Leistungen von Kapstad und Popovic gibt es jedoch nichts auszusetzen.“ Ein Fragezeichen steht dabei eher hinter Popovic selbst, ob er seine Karriere in Klagenfurt fortsetzt.