24 Runden sind gespielt, der KAC liegt auf Platz neun, liegt sechs Punkte hinter einem Play-off-Platz. Sehen sie noch eine Chance auf die Top 6?
Dieter Kalt: Es sind noch viele Punkte zu vergeben, da kann sich Platz neun schnell ändern. Unser Ziel, die Top-Sechs, können wir noch schaffen. Das ist das Gute in der momentanen Situation. Wir kämpfen mit unserer Konstanz. In den bisherigen 24 Spielen mussten wir einige Stützen vorgeben, die wir durch junge Spieler kompensiert haben. Nach 18 Runden kam dann ein Einbruch. Da wäre es gut gewesen, wenn die arrivierten Kräfte, die ja nach einer langen Verletzung auch Zeit brauchen, zurück gewesen wären, um gewissen Schwankungen ausgleichen zu können. Wir sind uns aber einig, dass es der Weg ist, den wir gehen wollen. Es ist noch ein gebrechliches Gebilde, es fehlt noch das Vertrauen. Wir sind noch nicht über den Berg.
Mangelt es dem Team an Selbstvertrauen?
Auf alle Fälle. Wir haben oft gut gespielt, aber ein paar schwache Minuten im einem Spiel haben uns bis zu zehn Punkte gekostet. Es ist noch viel Luft nach oben. Es hängt an jedem Einzelnen, sein Potenzial abzurufen, jeder muss vor seiner Haustüre kehren. Wir haben uns das Leben oft selbst schwer gemacht.
Der KAC ist bekannt dafür, dass es im engeren Umfeld schnell zu Kritik kommt. Wie ist die momentane Situation?
Im Umfeld ist es ruhig geblieben, es gibt keine Panik und keine Störfaktoren. Die Reaktionen der Fans sind durch die Bank positiv, aber es wird nicht leicht werden, die Stimmung zu bewahren.
Noch einmal zum Saisonziel. Es wäre das vierte Mal in Serie, dass der KAC nicht die obere Play-off schafft. Wie ist diese Abwärtsspirale aufzuhalten?
Wir sehen uns nicht in einer Abwärtsspirale. Vieles ist geändert worden, was für die Öffentlichkeit nicht sichtbar ist. Erfolge von früher, zählen nicht mehr. Erfolge muss man sich jeden Tag neu erarbeiten.
Denken Sie über personelle Veränderungen nach?
Trotz der vielen Verletzungen von Schlüsselspielern haben wir niemanden geholt, es wäre ein falsches Zeichen gewesen. Wir setzten unser Vertrauen in junge Spieler, die uns nicht enttäuscht haben. Was kann ein neuer Legionär bewirken? Außerdem müssen wir uns in einem finanziellen Rahmen bewegen, was gut für uns ist.
Es kommen auch weniger Fans in die Halle, wie kann man diesem Trend entgegenwirken?
Wir versuchen mit verschiedenen Aktionen, die Fans in die Halle zu bringen. Wir hatten bisher eine hohe TV-Präsenz, einige Termine waren dabei, die nicht gut für uns waren. Hinzu kommt, dass die wirtschaftliche Situation in Kärnten nicht die Beste ist. Durch den Rückgang bei den Abonnenten sind mehr Karten im freien Verkauf, was die Möglichkeit bietet, neue Fans für das Eishockey zu gewinnen. Am Ende ist aber immer die spielerische Leistung ausschlaggebend.
Ist der Spielplan kontraproduktiv, gibt es nicht zu viele Begegnungen im Grunddurchgang?
Es gibt in der EBEL einen allgemeinen Zuschauer-Rückgang. Die Liga ist nun gefordert, die Gründe dafür zu suchen. Sind es zu viele Spiele? Passen die Preise nicht? Oder, tummeln sich zu viele Legionäre? Darüber muss offen diskutiert werden.
Mario Kleinberger