Servus TV gegen Sky lautet heuer das Duell bei der Eishockey-TV-Berichterstattung. Warum sollten die Fans Ihren Sender vorziehen?
ANDREA SCHLAGER: Ich sehe Sky nicht als Konkurrenten. Es wird eher das Geschäft belebt. Wir erhalten heuer mehr Sendezeit zwischen den Pausen und haben super, neue Experten wie Rick Goldmann dazubekommen. Wir versuchen, die einzelnen Spieler mehr hervorzuheben. Es wird sich einiges bei uns tun.
CONSTANZE WEISS: Grundsätzlich sehe ich Servus TV nicht als Konkurrenten, sondern als Partner. Es soll ja das Produkt Eishockey im Vordergrund stehen, profitieren tun schlussendlich die Fans, die viele Spiele nun live sehen können. Wir bringen frischen Wind und die beiden Sender ergänzen sich ganz gut.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Constanze Weiss bzw. Andrea Schlager und wie gefällt Ihnen ihr Stil?
SCHLAGER: Ich kann nicht viel zu Constanze sagen. Beim Frühstück-TV war sie öfters als Live-Reporter im Einsatz und da war es ganz lustig mit ihr. Über ihren Stil kann ich erst was sagen, wenn ich sie beim Eishockey sehe. Privat kenne ich sie fast gar nicht.
WEISS: Mit Andrea hatte ich bisher nur wenige Berührungspunkte. Ich finde es aber grundsätzlich super, dass mehr Frauen in den Sport drängen. Frauen haben andere Zugänge, können daher von ihrem Gesprächspartner andere Sachen herausholen als die Männer. Ich unterstütze jede Frau, die im Sport tätig ist.
Sie haben mit den verschiedensten Sportlern zu tun. Was unterscheidet den Eishockeyspieler vom Rest?
WEISS: Das Umfeld ist gegenüber den Fußballern lockerer und amikaler. Ich habe zu den Eishockeyspielern ein näheres Verhältnis. Viele Kicker sind schon mediengeschult, die Eishockeyspieler reden mehr aus der Emotion heraus.
SCHLAGER: Die Eishockeyspieler haben einen ganz eigenen Humor, es rennt permanent der Schmäh und sie sind sehr speziell. Man merkt, dass sie Teamsportler sind, da sie sich auch untereinander auf eine witzige Art und Weise aufziehen können. Es ist immer lustig mit ihnen.
In vielen Eishockey-Kabinen herrscht ein Geruch, der nicht unbedingt angenehm ist. Gibt es eine Kabine, die Sie tunlichst aus diesem Grund nicht Betreten wollen?
SCHLAGER: Ich hab’ die Mannschaft echt gern, aber es ist die beim VSV. Wenn man da im VIP-Bereich sitzt und die Türe zur Garderobe ist offen, kommt ein Geruchsschwall, der ist irgendwie extrem. Ich hab’ in Dornbirn schon einen Duftbaum mitgenommen, obwohl da ist es nicht so schlimm.
WEISS: Ad hoc fällt mir keine ein. Aber in den neueren Kabinen wie in Wien ist es nicht so schlimm wie beim KAC oder VSV. Aber ich habe mich daran gewöhnt, ich rieche es fast nicht mehr.
Gibt es Spieler, zu die es Sie mit dem Mikrofon hinzieht?
WEISS: Es gibt in jedem Team ein, zwei Spieler, bei denen ich weiß, auch wenn es nicht so läuft, dass sie eine Antwort geben. Thomas Pöck war so ein Spieler.
SCHLAGER: Ja, ein Gerhard Unterluggauer oder Matthias Trattnig sind immer ehrlich. Für gute Antworten ist auch Florian Mühlstein super, er ist immer etwas goschert.
Fühlen Sie sich in Sachen Kompetenz auf Augenhöhe mit den Eishacklern?
WEISS: In den fünf Jahren bei Servus TV habe ich Erfahrung gesammelt und mir den nötigen Respekt erarbeitet. Natürlich haben die Spieler ein anderes Niveau als ich, es ist ja auch ihr Beruf. Ich stelle auf keinen Fall dumme Fragen.
SCHLAGER: Ich bin ein äußerst sportlicher Typ, betreibe viel Sport in meiner Freizeit. Zwar spiele ich kaum Eishockey, aber es gefällt mir schon lange Zeit. Jeden Sport, den ich moderiere, mit dem beschäftige ich mich total. Ich fühle mich schon recht wohl und bin überzeugt, dass ich keine dummen Fragen stelle.
Wollten Sie schon immer TV-Moderatorin werden?
SCHLAGER: Als Reporterin habe ich schon einige Zeit gearbeitet, aber der Moderatoren-Job hat sich dadurch einfach ergeben.
WEISS: Trotz erblicher Vorbelastung war es kein Thema für mich. Jetzt will ich nix mehr anderes machen.
Mario Kleinberger