Eigentlich hatte die Partie noch gar nicht richtig begonnen, als KAC-Goalie Bernd Brückler das erste Mal den Puck aus den Maschen fischen durfte. Staubtrocken erzielte VSV-Jungstürmer Christof Kromp nach 69 Sekunden das 1:0 (erstes EBEL-Tor). Allein diese kurze Phase reichte, um die Charakteristik der nächsten 59 Spielminuten zu bestimmen. Der KAC wirkte stattdessen hochnäsig. Eine geschenkte 5:3-Überlegenheit versickerte in der neutralen Zone. Eigentlich durfte sich Oliver Setzinger, der mit Fehlpässen und fragwürdiger Körpersprache seinen Spielbeitrag geleistet hatte, glücklich schätzen, nach dem ersten Drittel überhaupt noch aufs Eis zu dürfen. Wobei, es hätte am Auftreten der Gastgeber nichts geändert.
Die Villacher wirkten hingegen in jeder Phase der Partie aggressiver, giftiger, explosiver, energischer sowie taktisch weitaus disziplinierter. Kurzum: einfach cleverer. Vor allem Dustin Johner erwischte, wie auch VSV-Keeper JP Lamoureux mit einer außergewöhnlich schnellen Fanghand, einen Sterntag. In der eigenen Zone bügelte der US-Amerikaner jeden Schnitzer seiner Vorderleute aus. Im Angriff verwertete Johner nach Belieben. Das 2:0 dank kongenialem Partner Ziga Pance im Konter, das 3:0 nach einem Penalty (Ban zog die Notbremse) und das 4:0 mit der Backhand via Innenstange.
Der KAC? Er fand kein passendes Rezept und verhedderte sich nicht nur in der Villacher Zone, sondern in der eigenen viel zu komplizierten Spielweise. Der VSV überstand somit sämtliche rot-weiße Druckphasen problemlos. Nicht eine Situation ließ den prall gefüllten blau-weißen Sektor daran zweifeln, den Sieg im 312. Derby noch aus der Hand zu geben. Stattdessen feierten die Villacher lange nach Schlusssirene und erstickten damit sogar die gellenden Pfiffe der KAC-Fans.
MARTIN QUENDLER, ANDREAS JANDL
Video: Die Stimmen zum Match
312. Derby: Die Stimmen zum 5:1-Sieg des VSV
KAC - VSV 1:5 (0:2,0:2,1:1).
Stadthalle, 4.800.
Tore: Lundmark (52./PP) bzw. Kromp (2.), Johner (20., 26./Penalty, 31./PP), McKiernan (48./PP2).
Strafminuten: 16 bzw. 12.
