Eigentlich haben Theater um diese Jahreszeit allerorts geschlossen. Dies dürfte den HC Bozen auf den Plan gerufen haben, sich im Sommer groß in Szene zu setzen. Den Südtirolern ist dies in einer bemerkenswerten, wenn auch destruktiven Art gelungen. Weit über die Liga-Grenzen hinaus, sind die Drohungen und Erpressungsversuche von Sport-Vorstand Dieter Knoll festgestellt worden. Kein Wunder, in knapp drei Wochen beginnt für die "Füchse" die Champions Hockey League gegen TPS Turku (22. August).
Nun haben sich die Italiener doch entschlossen, an der EBEL teilzunehmen bzw. zu versuchen ihren Titel zu verteidigen. Vergangene Nacht verlautbarte dies Bozen mittels Presseaussendung. Eine Entschuldigung, für etwaige Unannehmlichkeiten blieb man jedoch schuldig.
Zur Erinnerung: Im Vorjahr drängten die Südtiroler in die heimische Eishockey-Liga. Sie unterschrieben dabei einen Vertrag, künftig auf einen Großteil der TV- und Sponsorgelder (die österreichischen Vereinen zustehen) zu verzichten. Heuer, ein Jahr später, forderten sie genau diese Zahlungen ein. Obwohl ihnen nur der Finaleinzug über 200.000 Euro zusätzliche Einnahmen aus dem Kartenverkauf eingebracht hat, rechtfertigten sie die Forderung mit der Bezahlung von Meisterprämien.
Etwas stressig könnte es für die "Füchse" in den kommenden Wochen durchaus werden. Nach wie vor stehen weder Trainer, noch ein einziger Spieler unter Vertrag. "Wir sind uns der zeitlichen Probleme voll und ganz bewusst. Trotzdem bin ich überzeugt, auch mithilfe der ausgezeichneten einheimischen Spieler, ein gutes Team ins Rennen schicken zu können", meint Knoll.
Pirmann wechselt in die Böhlerstadt
Beim KAC hat der Klagenfurter Markus Pirmann nach Saisonende keinen Vertrag mehr erhalten. Einige österreichischen EBEL-Klubs bekundeten zwar ihr Interesse am 25-jährigen Flügelstürmer. Zu einer Vertragsunterzeichnung reichte es allerdings nicht. Bei den Kapfenberg Steelers (Inter-National-League, INL) hat der Linksschütze jetzt einen Einjahres-Vertrag unterschrieben. Dieser soll eine Ausstiegsklausel für die höchste Spielklasse Österreichs inkludieren.