In manchen Situationen des Lebens wird eine Opfer-Täter-Umkehr versucht. Das kann in ein perfides, aber doch leicht durchschaubares Spiel gipfeln. Der KAC hat sich damit jedoch rehabilitiert. Im letzten Heimspiel gegen Innsbruck (1:4) drang ein Dieb in die Rotjacken-Kabine ein, entwendete dabei Bargeld. In Asiago legten die Klagenfurter die Opferrolle ab, schenkten aber beinahe eine 4:0-Führung her. Am Ende zitterten sich die Klagenfurter ins Ziel, stahlen mit einem 5:3-Sieg drei wertvolle Punkte.
Doch die Rotjacken (ohne den erkrankten Bischofberger) mühten sich gegen tiefstehende und blitzschnell umschaltende Italiener. KAC-Keeper Sebastian Dahm verhinderte, teilweise im Stich gelassen, die Gastgeber-Führung. Erst ab der 16. Minute fanden die Klagenfurter ihren Rhythmus. Mit einem starken Assist servierte Matt Fraser dem heranstürmenden Senna Peeters den Puck – dieser verwandelte eiskalt zum 1:0 (sein KAC-Premierentreffer).
Nach der Pause drückte Asiago aufs Gaspedal. Sogar die Muršak-Linie musste sich mit einem Icing retten. Aus dem Nichts erhöhte Daniel Obersteiner, der sich in der neutralen Zone den Puck schnappte und seinen eigenen Nachschuss verwerten konnte, zum 2:0. Und über Peeters zu Hundertpfund landete danach der Puck beim lauernden Nick Pastujov, der nachlegte. Nur 51 Sekunden später sorgte Simeon Schwinger (erneut nach Hundertpfund-Assist) aus kurzer Distanz für das 4:0, die Vorentscheidung.
Eine Sperre droht
Zu einem (fast spielentscheidenden) Aufreger führte eine Aktion in der 46. Minute. Jesper Jensen Aabo prallte mit Moutrey zusammen, hebelte ihn aus. Die Referees schickten den KAC-Verteidiger zuerst auf die Strafbank und nach Videobeweis unter die Dusche. Offensichtlich sahen die Zebras darin ein „Slew Footing“ – also, dass er „in gefährlicher Weise von hinten gegen den Fuß oder den Schlittschuh eines Gegenspielers“ getreten hatte. Das Vergehen dürfte eine Sperre bedeuten.
Im fünfminütigen Powerplay gelang Asiago das 1:4 (Saracino) und später das 2:4 durch Turnbull. Und Misley sorgte mit dem 3:4 plötzlich für unnötige Spannung. Die Rotjacken wehrten sich gegen den drohenden Punkte-Diebstahl. In einer nervenaufreibenden Schlussphase blieb man cool, Peeters bediente uneigennützig Hundertpfund, der den Empty-Net-Treffer besorgte.
Zur Kamera-Führung des Streams aus Asiago (kostet pro Spiel 9,90 Euro): Das hatte weder mit Täter noch Opfer zu tun, sondern war schlichtweg amateurhaft und bedarf einer intensiven Nachschulung.