Die Villacher starteten überfallsartig in das Geschehen. Mit giftigem Forecheck und blitzschnellem Umschaltspiel wurde der KAC unter Druck gesetzt. Mit Erfolg: Nach 75 Sekunden schoss Hughes, der von der Bande zurückgesprungene Puck landete bei Alex Wall. Der VSV-Verteidiger machte kurzen Prozess – 1:0. Und die Blauen hielten die Taktzahl hoch, die Rotjacken wirkten perplex. Wieder hatte John Hughes beim 2:0 die Hände im Spiel, er bediente Maximilian Rebernig ideal. Bis dahin setzte einzig Villach offensive Akzente. Der KAC hätte sich über ein 0:3 gar nicht beschweren dürfen – Maxi Preiml rettete vor Hancock (8.). Kurz zuvor jedoch ein weiterer Schock: Raphael Herburger krachte in die Bande, krümmte sich am Boden und musste im Kabinengang sogar getragen werden (Verdacht auf Knieverletzung).
Nur langsam kam der bis dahin abgemeldete KAC auf Touren. Zu diszipliniert, zu konsequent verteidigten die Adler, die stets im Konter brandgefährlich geblieben sind und das hohe Tempo problemlos hielten. Jan Muršak, Luka Gomboc und Nick Petersen setzten bei den Hausherren offensive Akzente. Erst im Mittelabschnitt brandete Torjubel in der Horten-Arena auf. Als Muršak den Puck über die Torlinie drückte, wurde der umstrittene Treffer erst nach Videobeweis bestätigt (Proteste des VSV blieben aber aus). Und wie den Villachern zuvor gelang auch dem KAC ein Doppelschlag. Jesper Jensen Aabo ließ den Puck im Kreuzeck zappeln, Keeper JP Lamoureux war die Sicht verdeckt. Damit übernahmen die Rotjacken endgültig das Zepter.
Mit der zweiten Pausensirene fasste VSV-Kapitän Alex Rauchenwald eine Strafe aus. Mit Folgen. Unmittelbar nach Wiederbeginn war aus KAC-Sicht die Partie gedreht. Matt Fraser stocherte den Puck ins Tor (41.). Der VSV verlor zusehends die Nerven, ließ sich zu weiteren Strafen hinreißen. Allerdings tauchten die Villacher durch diese heiklen Phasen schadlos durch. Aber jene anfangs gezeigten offensiven Akzente fehlten bei Hancock & Co, der Tank war leer. Und der KAC kontrollierte das Geschehen ab der neutralen Zone. Aber: Das Niveau flachte zusehends ab, das Spiel wirkte unstrukturiert, zerfahren.
Knapp acht Minuten vor dem Ende zog schließlich Mathias From auf und davon und überraschte JP Lamoureux mit dem „Bauerntrick“ zum vorentscheidenden 4:2. Chase Pearson konnte zwar, als der VSV-Goalie bereits das Tor verlassen hatte, noch einmal verkürzen, doch mehr war für die Gäste an diesem Abend nicht mehr drinnen. Den Schlusspunkt setzte Fraser mit dem 5:3-Siegtreffer ins verwaiste blau-weiße Tor.