In fünf Monaten verändert sich im Profi-Eishockey vieles. Einige Gesichter etwa sind neu dabei. Und doch schien es, als hätte das erste Duell zwischen KAC und Salzburg nahtlos an das letzte Aufeinandertreffen angeknüpft. Das hohe Tempo, die spielerische Qualität, die Intensität und die feurige Leidenschaft, aber vor allem die Aufreger während des Spiels – kennzeichnen seit jeher die Duelle der beiden Teams. So auch dieses Mal: Bis zum Ende entwickelte sich ein Kampf auf des Messers Schneide, der hinsichtlich Spannung und Qualität an das Finale 2024 erinnerte. Mit unvergleichlicher Moral kämpfte sich der KAC nach 1:3 zurück und siegte mit 4:3 nach Penaltyschießen.
Vor den Augen von KAC-Legende Kraig Nienhuis, der sich aktuell auf Stippvisite in Österreich befindet, um seinen Sohn Nash (Salzburg) auf die Kufen zu blicken, eröffnete sich ein unermüdlicher Schlagabtausch. Der KAC (ohne den verletzten Petersen und den erkrankten Hundertpfund) wirkte völlig neu geordnet – im Vergleich zu den Test- und CHL-Spielen. Und zog gleich das Tempo an. Mathias From stellte sich als Neuzugang vor. Doch nicht nur in der Offensive dominierten die Klagenfurter: David Maier, Maximilian Preiml, Steven Strong aber vor allem Thimo Nickl zeigten körperliche Präsenz. Letzterer galt, neben From, als einer der auffälligsten KAC-Akteure.
Nach Treffer folgten Rückschläge
Nach einem torlosen, aber immens flotten Startdrittel durchbrach From die Torsperre 40 Sekunden nach Wiederbeginn. Und zwar mit einem Gustostückerl. In Bedrängnis schupfte er den Puck in die Maschen. Doch die Bullen zeigten sich zunehmend aggresiv. Hörl klopfte an der Querlatte an (25.). Das 1:1 fiel nach Schneider-Direktschuss. Erst ab der 34. Minute liefen die KAC-Angriffe wieder flüssiger. Doch ausgerechnet in dieser Phase gelang Andrew Rowe das 2:1. Aus der eigenen Zone gestartet zirkelte er die Scheibe ins Kreuzeck.
Bei diesem Treffer und auch später beim 3:1 sah KAC-Keeper Sebastian Dahm alles andere als glücklich aus. War aber bei Rowe (verdeckte Sicht) und Hochkofler (abgefälscht) schuldlos. Dazwischen hatten die Rotjacken Chancen en masse, doch Tolvanen präsentierte sich zunächst überragend. Die Klagenfurter blieben aber geduldig. Eine Wukovits-Strafe ließ die Partie wieder gerade richten. Erst sorgte Jan Muršak für den Anschlusstreffer und 14 Sekunden vor Schluss verwandelte erneut From (nach toller Bischofberger-Vorlage) die Horten-Arena in einen Hexenkessel.
Der dänische KAC-Neuzugang gab also nicht nur mit seinen Antritten und seinem Stickhandling seine Visitenkarte ab. In der Verlängerung hätte er mit seinem Tanz durch die Bullen-Verteidigung fast für die Entscheidung gesorgt. Im Penaltyschießen sorgten From und Muršak für die Treffer. Und schlossen die Aufholjagd der Rotjacken perfekt ab.