Manchmal liegen keine feinen, kleinteiligen und mit einer Goldlegierung verschnörkelten Instrumente zur Hand. Geduld mag dann der Schlüssel zum Erfolg sein. Und ab und zu benötigt es ambitioniertere Methoden, brachiales wenn man so will. Als Dosenöffner fungierte dieses Mal ein Hammer. KAC-Verteidiger Jesper Jensen Aabo zog auf und versenkte den Puck im langen Kreuzeck zum 1:0. Nicht weniger als 37 Minuten benötigte es, ehe die Partie zugunsten der heimstarken Rotjacken kippte. Mit 4:0 wurde der sechste Sieg vor eigenen Fans gegen Olimpija Ljubljana eingefahren.
Es war die erwartet schwierige Aufgabe gegen die Slowenen für die Klagenfurter. Weil sich Olimpija nach allen Regeln der Kunst lange gegen einen Gegentreffer gestemmt hatte. Allen voran Keeper Lukas Horak. Allerdings mangelte es dem KAC in einer flotten Partie lange an Kaltschnäuzigkeit. Manuel Ganahl oder Matt Fraser vergaben die dicksten Möglichkeiten. Immer wieder lief die Truppe von Kirk Furey aber in Gefahr, vom blitzschnellen Umschaltspiel der leidenschaftlichen Laibacher überrumpelt zu werden. Weil die neutrale Zone praktisch aufgegeben worden ist. Allerdings ein kalkulierbares Risiko, wenn die Verteidigung so konsequent agiert. Und hinten sorgte ohnehin Keeper Christian Engstrand für die nötige Stabilität.
Drei entscheidende Minuten
Weil aber die Rotjacken mit vier Linien (Sablattnig und Van Ee mit tadelloser Vorstellung) durchgehend für Tempo sorgten konnte Laibach die Intensität nicht aufrechterhalten. Und mit dem 1:0 war der Bann gebrochen. Exakt 100 Sekunden später schlug es erneut ein. Nick Petersen fälschte einen Maier-Schuss sehenswert zum 2:0 ab. Und Thomas Hundertpfund sorgte für ein Kuriosum. Hinter dem Tor stehend lupfte er den Puck auf Horak (stand im anderen Eck), die schwarze Kobold kullerte in Zeitlupe über die Torlinie. Danach wurde alles daran gesetzt, defensiv makellos zu bleiben – und beschränkten aufs Kontern. Nach allen Kräften wurde anschließend das Shut-out Engstrands verteidigt. Und dann Hundertpfund schnürte seinen zweiten Saison-Doppelpack.
Einziges Manko: Lukas Haudum plagte sich sichtlich mit Matt Fraser, der angesichts seiner Einsatzzeit von durchschnittlich 18 Minuten (inklusive lange Powerplay-Shifts) zu deutlich mehr Produktivität beitragen sollte. Dem Kreativgeist fehlt ein Filigrantechniker.