Mit Videoeinspielungen aus vergangenen 99ers-Tagen, etwa dem erstmaligen Einzug in die Champions Hockey League oder dem Sieg im Grunddurchgang, wurde dem Publikum vor dem Auftaktmatch der neuen Eishockey-Saison in Graz-Liebenau eingeheizt – und die motivierenden Bilder haben wohl auch bei den Spielern selbst gefruchtet. Die neuformierten 99ers, sie legten gegen die Vienna Capitals los, als würden sie selbst in Zukunft auf einem dieser Highlight-Videos zu sehen sein wollen.
Mit Erfolg: Das Team von Trainer Johan Pennerborn eröffnete die 25. Saison der Vereinsgeschichte mit einem schön herausgespielten Treffer in der fünften Minute. Nicht die Neuzugänge, sondern die alten Bekannten haben für die Führung der Steirer gesorgt: Ken Ograjensek bediente Sam Antonitsch mustergültig – dieser brauchte die Scheibe nur noch über die Linie zu drücken.
Ein weiterer alter Bekannter sorgte nur eine Minute später für den zweiten Treffer des Spiels. Allerdings auf der aus Grazer Sicht falschen Seite. Ex-99ers-Spieler Zintis Zusevics bezwang Tormann Lars Volden mit einem Schuss zwischen die Beine und stellte auf 1:1.
So gut die Gastgeber in die Partie gestartet waren, so unaufmerksam agierten sie im zweiten Drittel. In Überzahl kassierten die 99ers den Treffer zum 1:2, Trevor Cheek fuhr mit der Scheibe auf und davon und vollendete im Stile eines Torjägers (28.).
Die 1999 Fans im „Bunker“, sie sahen weiterhin eine tapfer spielende Heimmannschaft. Nur: Tapferkeit schießt keine Tore. Trevor Cheek schon. Der Kanadier schnürte in der 46. Minute seinen Doppelpack, nachdem er von den Grazern sträflich vergessen wurde.
Ergebnistechnisch ließ die Vorbereitung der 99ers Schlimmes befürchten. Und obwohl auch die Auftaktpartie gegen die Capitals mit 2:3 verloren ging – Michael Schiechl traf in der 60. Minute – zeigten die Steirer immer wieder gute Ansätze. „Das erste Drittel war sehr gut, dass es da 1:1 steht, ist bitter“, sagte Sam Antonitsch. „Dann haben wir die Gegentore zu einfach bekommen. Es tut weh, dass wir verloren haben.“