Nur ein leichtes Training hatte Johan Pennerborn seiner Mannschaft nach dem kräfteraubenden Sieg über Fehervar verordnet und voller Energie starteten die 99ers in das letzte Match vor der Teampause. Die Grazer und Linzer kämpften gleich mit offenem Visier und vollem Tempo. Dabei hatten die Grazer noch zuletzt gegen die Ungarn eine behutsamere Gangart gewählt und auch dieses Mal standen nur drei volle Linien aus dem Stamm zur Verfügung. Paul Reiner und Markus Hanl gaben in der vierten Linie ihr Debüt – mit Kevin Pesendorfer und Jakob Englhart. Die beiden haben ihre Chance bereits genutzt und sich im Kader etabliert.

Der Linzer Anhang bewies seine Reisefreudigkeit und so war die Auswärtstribüne fast voll – samt Trommel ergab das einen prächtigen Konterpart zu den heimischen Fans. Die hatten in der zwölften Minute gut lachen, denn nicht nur die „Steirermen san very good“. Michael Boivin fuhr auf Keeper Thomas Höneckl zu, wartete ab und traf. Schon gegen Fehervar zeigte er mit dem verwandelten Penalty seine Klasse im direkten Duell mit dem Keeper. Daniel Woger hatte gegen seinen Ex-Klub Minuten später aus derselben Position die ganz dicke Chance auf das 2:0 – „Höne“ war zur Stelle. Das Spiel war auf dem Eis durchaus ausgeglichen, bei den Hochkarätern schlug das Pendel im ersten Drittel aber zugunsten der Heimischen aus. Allerdings verabsäumten sie es, vor der Pause – samt Powerplay – nachzulegen.  

Perfekter Start

Das zweite Drittel begann mit einem Knall: Erik Kirchschläger (22.) knallte den Puck aus kurzer Distanz über den Schläger von Höneckl in die Maschen. Eine Strafe gegen Linz war angezeigt und Kirchschläger erhielt den Puck von Michael Schiechl in idealer Position. Linz musste die Schlagzahl erhöhen, das Spiel drohte den Black Wings zu entgleiten. Und das taten die Stahlstädter auch - Trainer Philipp Lukas legt (wie Pennerborn) sehr hohen Wert auf die Kraft-Komponente im Training. Graz stand durchaus stabil in der eigenen Zone und versuchte nicht, zu pressen, bis eine Strafe gegen Amadeus Egger (Behinderung/30.) zusätzlich Zunder in die heiße Phase brachte. 1:51 Minuten der Unterzahl überstanden die Grazer auch unbeschadet, doch dann lenkte Stefan Gaffal eine Hereingabe von Michael Haga unter den Schonern von Christian Engstrand durch. Linz hatte nach dem Anschlusstreffer das Heft weiterhin fest in der Hand und die Grazer konnte nur gelegentlich Entlastungsangriffe starten.

Mit dem dritten Drittel fanden die Grazer wieder zurück zur Stärke aus dem ersten Durchgang und hielten die Partie wieder offener. Doch während ein Lattentreffer von Viktor Granholm über das Tor rutschte, prallte einer von Jakob Mitsch auf der anderen Seite ins Tor - der Ausgleich in der 47. Minute schmeckte ebenso bitter wie das Faktum, dass die Grazer in Folge auch das fünfte Powerplay ungenutzt ließen.

Und wenn man bekanntlich kein Glück hat, kommt Pech dazu. Ein Schuss von Brian Lebler hüpfte unglücklich über den Schoner von Engstrand zur erstmaligen Führung der Linzer (54.) ins Tor. Beim 2:4 durch Emilo Romig (60.) war das Tor der Grazer schon leer.

Für die Grazer gibt es nun vier Tage frei, ehe das Training am kommenden Freitag wieder losgeht. Viktor Granholm ist der einzige, der eine Einberufung für das Nationalteam erhalten hat.