Johan Pennerborn hat einen Plan. Keinen, der auf Extreme ausgelegt ist. Er will sorgsam Schritt für Schritt etwas aufbauen. „Unser bestes Spiel in dieser Saison wird das letzte sein“, sagt er mit einem Lachen. Er setzt in seinem Umgang auf Höflichkeit und wahrt dabei auf dem Eis und in der Kabine die nötige Distanz zu seinen Spielern. „Wir hatten jetzt sechs Wochen Vorbereitung und für viele Spieler war es in der täglichen Arbeit eine große Umstellung. Sie werden die Belastung gewohnt und das wird noch etwas dauern. Wie lange kann ich nicht sagen.“
Heute geht die erste Saison unter dem Schweden und seinem Trainerstab los. Asiago, der Aufsteiger und Meister der Alps Hockey League, kommt in den Bunker (19.15 Uhr). „Wir haben sie uns auf Video genau angesehen. Sie haben eine Mischung aus nordamerikanischen und italienischen Spielern, von denen einige durchaus Erfahrung haben“, sagt der Trainer, „der größte Teil ist aber jünger. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass eine Mannschaft besonders hart arbeitet, egal was passiert. Sie werden 60 Minuten lang Gas geben.“ Tempo-Hockey sollen auch die Grazer zeigen. Mit, aber vor allem auch ohne den Puck. Pennerborns Spielstil baut auf Dominanz, auf ein aktives Spiel.
„Wir arbeiten hart und das jeden Tag. Aber wir müssen noch effizienter werden“, erklärt der Schwede, „wir waren in den Testspielen in der Angriffszone gut, kommen gut aus der eigenen Zone – und das gegen jedes Team in der Vorbereitung.“ Mit der Chancenauswertung hatten die Grazer in den vergangenen Jahren unter anderen Trainern immer wieder zu kämpfen. Von der ersten Aktion soll eine ernsthafte Gefahr ausgehen. „Auch, wenn wir von der blauen Linie schießen. Gelingt kein Tor, müssen wir nachsetzen.“ Dabei soll auch Last-Minute-Neuerwerbung James Livingston helfen. Er wird heute gegen die Norditaliener bereits zu sehen sein, während Ken Ograjensek, Mario Altmann und Daniel Woger zusehen müssen.
Pennerborns Ansinnen war es allerdings nicht nur, die Spielanlage zu ändern. „Es galt zuerst, die Kultur zu verändern.“ So sind die Trainer jeden Tag die Ersten in der Halle, erstmals besprochen wird sich um 8 Uhr. Eine Stunde später wird mit dem Team kommuniziert. Danach geht es zur Doppeleinheit. Zuerst schinden sich die Spieler gut eine Dreiviertelstunde abseits des Eises, dann geht es auf die Schlittschuhe. Dieser Rhythmus soll während der Saison beibehalten werden. „Wir sind am Anfang der Saison und wir haben noch einige Bereiche, in denen wir besser werden müssen.“