Sie starten heute in Ihre 42. Saison als Hallensprecher im Bunker. Was waren die schönsten Jahre?
Lucky Krentl: Die gut acht Jahre, als der EC Graz so erfolgreich war – von 1989 bis 1997 in etwa. Das war toll. Jedes Spiel war ausverkauft und die Stimmung im Bunker war großartig. Aber natürlich gab es auch bei den 99ers tolle Serien. Als Thomas Vanek da war etwa. Nur für ganz oben hat es – bis jetzt sage ich – noch nicht gereicht.
Was muss man mitbringen, dass man sich als Stadionsprecher so lange hält und bei den Leuten gut ankommt?
Das kann ich gar nicht genau sagen. Vielleicht, dass man den Leuten das Gefühl gibt, dass man das Ganze aus dem Herzen heraus macht und mit Begeisterung dabei ist. Man muss die Fans mitnehmen und das ist mir, glaube ich, sowohl bei den 99ers als auch bei Sturm und Weiz durchaus gelungen und ich hoffe, dass ich im Bunker noch ein paar gute Saisonen habe.
Sie lassen die Damen in Ihren Ansprachen immer besonders lieb grüßen. Was sagt Ihre Gattin dazu?
(lacht) Sie ist das schon gewohnt von mir und hat mich ja auch so kennengelernt. Das ist überhaupt kein Problem.
Wie haben Sie Ihre Herzdamen angesprochen?
Natürlich mit ,Küss die Hand, mein Schatz‘.
Ihre Sprüche sind legendär und vor allem beim Eishockey waren Sie immer wieder mit nahezu unaussprechlichen Namen konfrontiert. Was waren da Ihre Stolperfallen?
Bei den Heimischen war es selten ein Problem, da ich die Namen vorher schon üben konnte. Es fällt mir ein Spieler ein, der nie bei uns gespielt hat, aber am Anfang ein Zungenbrecher war: Kevin Macierzynski. Geht jetzt aber wunderbar.
Haben Sie noch andere gefuchst?
Vor allem bei den ungarischen muss man viel Gespür haben.
Haben Sie die Spieler einfach gefragt, wie man sie richtig ausspricht?
Immer und dadurch hatte ich dann nie ein Problem. In meinen 41 Jahren habe ich sicher 100 gefragt, wie man sie ausspricht. Mit ein bisschen Übung ist das kein Problem.
Wie lange werden Sie den Zusehern noch eine gute Heimreise wünschen?
Das muss man besser meine Frau fragen (lacht). Ursprünglich wollte ich nach 40 Jahren aufhören. Dann kam Corona und ich bin noch eingesprungen. Ich möchte weitermachen und wenn ich schon über die 40 bin, will ich die 45 auch noch vollmachen.
Müssten Sie für eine Meisteransprache üben?
In den 90er-Jahren sind wir drei Mal im Finale gestanden und wir haben verloren. Damals habe ich geübt und das ist noch in meinem Schädel drin. Mit Sturm habe ich drei Titel gefeiert, mit Weiz einen und ich hätte nichts dagegen, wenn es bei den 99ers heuer auch passieren würde.