Keine Frage, es mussten Punkte her. Die Grazer begannen die heiße Endphase des Grunddurchgangs – sieben Heimspiele in den letzten neun Partien – mit dem Spiel gegen die Black Wings aus Linz, den Letzten der Liga. Die 99ers stehen unter Zugzwang. Wollen sie auf den Play-off-Zug aufzuspringen, müssen dingend noch Punkte eingefahren werden. Dementsprechend angriffslustig gingen Daniel Oberkofler und Co. in die Partie. Bereits nach wenigen Sekunden legte Michael Schiechl für Andrew Gordon ab. Vor dem leeren Tor fehlten nur wenige Zentimeter zur Führung. Linz schien trotz der zerfahrenen Tabellensituation keinen Gedanken daran zu verschwenden, die Saison vorzeitig abzuhaken. Und auch die Fans trugen das Team weiterhin. So kamen auch ein paar zum Spiel nach Graz und sie wurden bald belohnt. In der vierten Minute erwischte Niklas Bretschneider den Grazer Schlussmann eiskalt. Ein ansatzloser und überraschender Schuss von der rechten Bande aus - eigentlich kein großer Auftrag - bezwang Keeper Christian Engstrand - er griff einfach daneben. Der sonst so sichere Schlussmann sah da nicht wirklich gut aus. Der Wille und die Energie der Linzer vom Beginn der Partie alleine reichten aber nicht aus, um Graz wirklich standzuhalten.
Es sollte nicht lange dauern, bis die Grazer zurückschlugen. Eine Kombination von Joey Martin und Simon Hjalmarsson brachte ersteren in der achten Minute in Stellung und er glich frei stehend aus. Graz agierte, Linz reagierte und verlegte sich auf das Konterspiel. Erfolgreich war in einem Gegenstoß allerdings ein Grazer, besser gesagt ein Murtaler (14.). Schiechl erhielt den Puck bei vollem Tempo, fuhr auf Thomas Höneckl zu und verlud den Ex-Grazer. Die Linie rund um den "Honig-Michi" war dann beim 3:1 auch auf dem Eis. Doch dieses Mal war es ein Verteidiger – Michael Boivin (16.) zeigte knapp vor der Blauen wieder einmal sein Geschick als Scharfschütze.
Graz verwaltete
Das zweite Drittel begann mit weniger Elan und es blieb auch so. Zumindest die Dominanz der Grazer war merkbar. In der vierten Linie gab Michael Latta sein Comeback im Trikot der Grazer. Er spielte eine sehr solide Partie, während Ben Blood verletzt auf der Tribüne zusah. Ob er bis Sonntag (Pustertal) fit ist, wird sich zeigen. Der "Aufreger" des Drittels war eine rüde Attacke an Schiechl. Der blieb kurz liegen, stand auf und schüttelte alles ab.
Etwas Schwung kam bei der ersten Strafe des Abends in den Bunker zurück. Die Grazer versuchten es zwar, scheiterten aber an Höneckl. 31 Sekunden vor Ende des zweiten Durchgangs war die Torsirene aber doch noch einmal zu hören. Und wieder war es die zweite Sturmlinie - Schiechl erhöhte auf 4:1.
Im letzten Drittel war ein Stangenschuss von Ken Ograjensek (49.) der erste Heuler. Mehr als eine solide Pflichterfüllung war es in den letzten 20 Minuten der Partie aber nicht. Am Sonntag wird es im Pustertal sicher rasanter zugehen und nach dem Auswärtsspiel bei den Wölfen wartet ein Heim-Doppel gegen Fehervar. Bis dahin wird sich auch bei den Zutrittsbestimmungen etwas ändern. Was genau, wird in den kommenden Tagen bekanntgegeben, die PCR-Tests für Besucher dürften aber fallen.