Trainer Jens Gustafsson hat einen neuen Spieler für das Rennen um das Play-off in seinem Aufgebot. Wobei "neu" nur begrenzt zutrifft. Immerhin war Michael Latta (30) schon im Vorjahr im Trikot der Graz 99ers zu sehen. 13 Spiele absolvierte er in der ICE Liga (3 Tore und 2 Assists). Der Kanadier hat abermals während der Saison das Angebot der Grazer angenommen und ist bereits angereist. Ob er am Freitag gegen Schlusslicht Linz (Merkur-Eisstadion, 19.15 Uhr) spielen wird, entscheidet sich erst. Die Freigabe sollte schon da sein, die letzte Entscheidung wird er gemeinsam mit Gustafsson fällen. Am Sonntag sind die Grazer beim HC Pustertal zu Gast. Die Südtiroler sind die ersten Verfolger der Steirer im Play-off-Kampf, wobei die Italiener zwei Spiele weniger ausgetragen haben.
"Er ist ein physisch starker Spieler, ein Power Forward, der auch direkt vor das Tor geht", sagt Gustafsson, der bei diesem Spielertyp noch Bedarf gesehen hat. "Er ist auch in besserer körperlicher Verfassung, als noch im Vorjahr. Da hatte er fast ein Jahr nicht gespielt. Ich habe jetzt ein paar Spiele von ihm in Tschechien gesehen und er ist fit." Auch von der Chemie her würde der Kanadier zum Team passen. "Das haben wir schon im Vorjahr gesehen. Er passt richtig gut in Gruppe und er kann andere pushen." 117 Spiele in der NHL und 320 in der AHL stehen zudem in seiner Vita. Dennoch haben sich die Grazer und Latta im vergangenen Sommer nicht einigen können. Er wechselte zum HC Litvinov in Tschechien, ein weiterer Wechsel in die KHL ist geplatzt und so war er nun wieder frei auf dem Markt.
"Wenn man im Sommer eine Mannschaft zusammenstellt, ist es wie bei einem Puzzle", sagt Gustafsson, "das ist eine schwierige Aufgabe und wir wollten auch den jungen Spielern mehr Möglichkeiten geben." Inzwischen hat man sich aber wieder für Latta entschieden – vor allem im Hinblick auf den Kampf um das Play-off und da brennt durchaus der Hut. "Um ehrlich zu sein, haben junge Spiele nicht die Entwicklung gemacht, die wir erwartet haben", sagt der Trainer, "das ist aber nicht ihre Schuld. Da spielen viele Faktoren zusammen und da müssen wir erst genau evaluieren." Erst kürzlich haben die Grazer Kilian Rappold an Zell verliehen.