Erst am Dienstag holten die 99ers in Villach einen extrem wichtigen 4:2-Sieg und verschafften sich so in der Tabelle einen Drei-Punkte-Vorsprung auf die Villacher Adler. Und nicht nur das. Auch für das Selbstvertrauen im Hinblick auf die drei noch zu vergebenden Play-Off-Plätze sollte dieser Sieg großen Einfluß haben. Beim VSV traten sowohl Goalie Jakub Sedlacek, als auch Matt Mangene die Reise über die Pack an. Obwohl noch angeschlagen bissen beide die Zähne zusammen, wollten ihrer Mannschaft im Schicksalsspiel helfen. „In Graz zählt nur ein Sieg“, lautete im Vorfeld auch die klare Ansage von VSV-Sportvorstand Gerald Rauchenwald.
Wie viel für beide Seiten auf dem Spiel stand, merkte man auch in der Anfangsphase. Eher verhalten gingen beide Teams ans Werk, zumindest bis zu siebenten Minute. Nach einer Doppelchance von Travis Oleksuk stürmte auf der anderen Seite plötzlich Sahir Gill völlig alleine auf Graz-Goalie Felix Nußbacher, aber auch er konnte den Puck nicht im Gehäuse unterbringen. Nur eine Minute später war es aber schließlich soweit. Nach einem haarsträubenden Fehler von Vitalii Menshikov, landete das Spielgerät am völlig freistehenden Chris Collins, der keine Probleme hatte zur Villacher Führung einzuschießen.
Diese hielt jedoch nicht einmal drei Minuten ehe Charles Dodero mit einem schönen Haken den Ausgleich wiederherstellen konnte. Zuvor scheiterten noch Michael Latta bzw. Nico Brunner mit vielversprechenden Einschussmöglichkeiten. Neun Sekunden vor der Pause konnten die Blau-Weißen erneut jubeln. Der aufgerückte Kevin Schmidt wurde im Slot von Jordan Caron perfekt bedient und sorgte für die Villacher Pausenführung.
Äußerst kaltschnäuzig starteten die Adler in den Mittelabschnitt. Aufgrund einer 5-Minuten-Strafe für Latta, die er noch vor der Pause ausgefasst hatte, begann der VSV in Überzahl. Und die nutzte er auch eiskalt. Binnen 73 Sekunden zog die Mannschaft von Rob Daum durch Jerry Pollastrone und Gill auf 4:1 davon. Auch in weiterer Folge hatten die 99ers kein passendes Rezept um die früh störenden Villacher in Verlegenheit zu bringen. Der VSV auf der anderen Seite verpasste die große Möglichkeit endgültig den Sack zu zumachen. Zwei Minuten in doppelter numerischer Überlegenheit blieben ungenützt.
Das Schlussdrittel starteten die Grazer dann mit doppelter Überzahl, taten sich aber weiterhin schwer gegen gut eingestellte Villacher. Die Gäste aus Kärnten ließen den ganzen Abend über nicht viel zu - auch weil man lange auf eine Schlussoffensive der Heimmannschaft warten musste. Die beste Möglichkeit auf das 2:4 hatte Anthony Cameranesi etwas mehr als sieben Minuten vor Abpfiff. Er scheiterte aber an Jakub Sedlacek im Tor der Gäste. Im Power-Play nahmen die 99ers dann zwei Minuten vor Schluss ihren Tormann vom Eis, Treffer sollte ihnen in Überzahl dennoch keiner mehr gelingen. Ganz im Gegenteil. Chris Collins stellte für die Adler in der letzten Minute auf das leere Tor den Endstand von 5:1 her. Am Ende feierten die Kärntner einen wichtigen und in allen Belangen verdienten Auswärtssieg. In der Tabelle sind die beiden Teams nun punktegleich. Es bleibt also weiterhin spannend.