Das Spiel war gerade einmal zehn Minuten alt und schon mähte Daniel Catenacci den jungen Graz-Keeper Felix Nußbacher um. Die Füchse aus Bozen waren im Bunker zu Gast und die Südtiroler waren trotz der fixen Play-off-Teilnahme und Platz eins nicht zum Bummeln gekommen. Bei den Grazern wurde Neuerwerbung Michael Latta geschont – er laboriert nach dem Wien-Spiel an einer Oberkörperverletzung. Nichts Katastrophales, aber Trainer Jens Gustafsson wollte auf Nummer sicher gehen und ließ den Ex-NHL-Mann zusehen. Auch Clemens Krainz wurde  nicht eingesetzt. Die 99ers brachten dennoch vier komplette Linien auf das Eis, die ersten Minuten gehörten dennoch den Füchsen – auch aufgrund einer frühen Überzahl (2.). Gegen die hohe und durchaus aggressive Deckung war es durchaus schwierig, das Spiel aufzubauen. Ken Ograjnsek hatte in der siebenten Minute die erste dicke Chance nach einem Konter. Drei Minuten später prüfte Travis Oleksuk den Keeper abermals.

Graz war besser ins Spiel gekommen und konnte das Tempo der Gäste gut mitgehen. In der 16. Minute war es dann so weit: Anthony Cameranesi fälschte vor dem Tor stehend einen Schuss von Charles Dodero entscheidend ab.

Mit der Führung im Rücken gingen die Grazer auch schwungvoll in den zweiten Durchgang. Eine Überzahl blieb allerdings gleich zu Beginn ungenutzt. Kurz darauf bewiesen die Grazer Kämpferherz: Mario Altmann und Charles Dodero mussten fast gleichzeitig in die Kühlbox und ihre Kollegen überstanden 1:45 Minuten in doppelter Unterzahl. Auch Nußbacher trug seinen Teil dazu bei. In der 29. Minute hatte dann KevinPesendorfer mit einem Konter eine große Chance auf der Schaufel – wie auch KilianRappold war der Eigenbauspieler viel auf dem Eis.

Abermals Cameranesi

In der 35. Minute wurde es ruppig: Matias Sointo hatte ein paar "Unstimmigkeiten" mit Dennis di Perna – die Schiedsrichter beließen es bei einer Ermahnung. Das Spiel blieb weiter sehr schnell und immer häufiger wurden Checks auch fertig gefahren. Mit einer Überzahl gingen die Grazer in die zweite Drittelpause und konnten davon im folgenden Durchgang noch mehr als eine Minute profitieren. Und das taten sie auch: Cameranesi (42.) traf aus spitzem Winkel zum 2:0.

Graz blieb offensiv eingestellt und hielt so den Gegner in Schach. So recht wollten sich die Gäste aber nicht mit einer Niederlage abfinden und hielten daher dagegen - getroffen hat aber Graz: Joel Broda (49.) nutzte eine Unachtsamkeit der Füchse in der eigenen Zone und verwandelte von der rechten Seite aus. Und: Rappold wurde als Assist-Geber eingetragen.

Just als die Grazer nach einer Alagic-Strafe kompett waren, kassierte "Nußi" einen Gegentreffer. Stefano Giliati (41.) wurde viel zu viel Platz gelassen und er kam entscheidend vor das Tor. 2:30 Minuten vor dem Ende ging Bozen-Keeper Irving Leland vom Eis und die Grazer brachten die Scheiben nicht weg. 2:19 Minuten vor dem Ende war die Scheibe tatsächlich im Netz, doch die Schiedsrichter bemühten den Videobeweis. Der Treffer von Karl Stollery wurde gegeben und es brannte auf dem Eis. Doch Graz hielt gegen die Überzahl wacker dagegen.