Spiel Nummer sechs nach dem "Corona-Break" in der bet-at-home ICE Hockey League und die Graz 99ers empfingen mit den Black Wings aus Linz ein Team, mit dem sie noch eine Rechnung offen hatten. Immerhin musste sich die Mannschaft von Trainer Doug Mason in der zweiten Runde 0:2 geschlagen geben. Während die Grazer in den letzten fünf Partien vier Sieger gefeiert haben, kamen die Black Wings mit einer Vier-Niederlagen-Serie in die Merkur Eishalle. Bei den Grazern fehlten neben dem Langzeitverletzten Daniel Oberkofler noch Charlie Dodero, Kevin Moderer, Adis Alagic und Lukas Kainz im Lineup. Somit rutschte Kapitän Oliver Setzinger wieder einmal in die Verteidigung zurück.
Die 99era hatten ihre Vorteile, doch Linz präsentierten sich wesentlich stärker, als es die Tabellenposition vermuten lässt. In der 9. Minute jubelten die Linzer nach einem verwerteten Abpraller, doch das Tor wurde nach Protest und Video-Beweis nicht gegeben. Keeper Olivier Rodrigue wurde klar behindert. Dann zeigte der junge Keeper seine Klasse: Er entschärfte zwei Konter von Topscorer Brian Lebler und Andreas Kristler. Auf der anderen Seite scheiterte Tony Cameranesi nach einem Abpraller und so blieb es beim 0:0.
Gracnar vernagelte das Tor
Die Grazer kamen schwungvoll aus der Kabine, ihr spielerisches Übergewicht konnten sie aber nicht in den ersten Treffer ummünzen – auch zwei aufeinanderfolgende Überzahlen halfen dabei nicht. Besser machten es da die Linzer. Kurz nach dem Ende einer Strafe von Johan Porsberger traf der schwedische Stürmer Dragan Umicevic (36.) aus spitzem Winkel von der linken Seite aus unter die Latte. Graz kam weiterhin zu guten Chancen (Oleksuk, Prosberger, Cameranesi), das letzte Alzerl fehlte allerdings und so gingen sie mit einem Rückstand in die zweite Pause. Linz stand sehr gut in der Verteidigung. Kompakt positionierten sich die Spieler vor dem Tor und gingen von da aus sehr konsequent in die Zweikämpfe.
Der dritte Durchgang begann mit einem Powerplay für Linz (Jakob Pfeffer musste in die Kühlbox). Das ließen die Oberösterreicher aber ungenutzt. Graz war gelegentlich anfällig auf die Linzer Offensivbemühungen. Vor allem in zwei Minuten "4 gegen 4" zeigten die Hausherren ihr Können, doch Linz-Keeper Luka Gracnar war eine Macht.
6:50 Minuten vor dem Ende war es dann so weit. Camaranesi jubelte über den Ausgleich - nach einer sehr starken Phase der Grazer. Wie ein Schlitzohr schob er dem starken Gracnar zwischen dessen Schuh und der Stange den Puck ins Tor. Die Visiere waren offen und bei den Gästen drehte - wie kann es anders sein - Lebler auf. Er setzte sich immer wieder geschickt in Szene und bearbeitet die Angriffszone.
Das Momentum blieb bei den Grazern und dann kam Ken Ograjensek. Der quirlige Slowene schlich sich vor das Tor, bekam die Scheibe frei stehend und nutze die kleine Lücke. In vier Minuten drehten die Grazer die Partie und wurden für ihre Ruhe und Geduld belohnt. Rasmussen kassierte allerdings 2:24 Minuten vor der Sirene noch eine Strafe. Eine Minute später ging auch Gracnar vom Eis: 4:6 Unterzahl für die 99ers. Das war aber der entscheidende Fehler, denn nach einem Scheibengewinn lief Hunter Fejes alleine zum verwaisten Tor - 3:1 für Graz.