Stillstand statt Angriff! Die Partie zwischen den Graz 99ers und Bratislava musste verschoben werden. Mehrere positive Corona-Schnelltests bei den Grazern machten diese Entscheidung unumgänglich. "Am Montag werden PCR-Tests durchgeführt und dann wissen wir, wie viele Spieler es tatsächlich sind", sagt Manager Bernd Vollmann. Ein Spieler wies Symptome auf und daher wurde die gesamte Mannschaft überprüft. "Wenn die Ergebnisse vorliegen, wird die Liga eine Entscheidung treffen, ab wann wir wieder spielen dürfen", sagt Vollmann. Am Freitag wären die Grazer ohnehin spielfrei, das Spiel am Sonntag bei den Capitals ist ungewiss. "Bis zum Mittwoch wird es sicher einmal kein Training geben. Wir entscheiden nach den Ergebnissen der PCR-Tests, wie wir beim Training weitermachen."
Aber nicht nur Graz hat es erwischt. Dornbirn und Villach meldeten vor dem direkten Duell in der Vorarlberger Messehalle ebenfalls Fälle, und auch dieses Spiel wurde verschoben. Insgesamt sind in der Liga damit fünf Partien ausgefallen. Zu befürchten haben die Klubs allerdings nichts. Eine mögliche Strafverifizierung hebelt ein Passus der ergänzenden Corona-Richtlinien aus. "Das dafür zuständige Spezialkomittee trifft seine Entscheidungen im besten Interesse der Liga, um den Fortbestand zu sichern, anhand sportlicher und wirtschaftlicher Aspekte." Was gleichermaßen bedeutet, dass kein Klub während dieser Coronakrise mit seinen Problemen im Stich gelassen wird. Und Geschäftsführer Christian Feichtinger ergänzt: "Wir wollen alle Spiele austragen und müssen heuer eben mit Verschiebungen umgehen lernen. Die Liga aufgrund dessen vorzeitig zu beenden, ist derzeit sicher kein Thema."
Beim VSV lösten ebenfalls Schnelltests Alarm aus. Das Ergebnis der offiziell gültigen PCR-Tests steht noch aus. Klar ist, dass sich zu den zwei bisherigen Corona-Positiven weitere Spieler gesellen werden. Bei den Grazern sind die Spieler sofort alle in Heimisolation geschickt worden. Wann und wie Tests durchgeführt werden, entscheidet die Gesundheitsbehörde. "Aus rechtlichen Gründen dürfen wir keine Namen nennen", sagt Vollmann. Auf jeden Fall werden als Vorsichtsmaßnahme bei den Grazern nun alle vom Trainer bis zum Büropersonal getestet. "Wir haben uns auf so eine Situation bereits vorbereitet und daher trifft es uns nicht auf dem falschen Fuß. Nun laufen die Prozedere nach unserem Konzept ab – das ist mit der Liga und den Behörden so abgesprochen", erklärt Vollmann.
Vielen ist es derzeit ein Rätsel, warum die Ansteckungsgefahr in einer Eishockeykabine offenbar größer ist als beim Fußball. Die exakte Anzahl der positiv Getesteten behält die Liga unter Verschluss. An der Einhaltung der selbst definierten verschärften Maßnahmen hat sich jedoch nichts geändert. Permanent erfolgen Tests sowie Adaptionen im Regelwerk, schildert Feichtinger. Nun wird auch beraten, ob ein "Contact Tracing" stattfinden soll. Schließlich kam der VSV zuletzt mit Gegner Fehervar auf dem Eis in Kontakt. "Wir gehen mit dem Thema Corona verantwortungsbewusst um", versichert Feichtinger.
Das erfordert gewissermaßen auch Routine in den ständigen Anpassungen während dieser Ausnahme-Saison. Mit Sicherheit jedoch waren die Spielabsagen vom Sonntag nicht die letzten.