Das Halbfinale war die Krönung der vergangenen 99ers-Saison, der emotionale Höhepunkt – und das Ende. In vier Spielen mussten sich die Grazer dem späteren Meister geschlagen geben. Heute kommt es in der Stadthalle Klagenfurt zum ersten Wiedersehen auf dem Eis – nach 183 Tagen. „Es sitzt noch tief“, sagt Kevin Moderer, „die Spiele waren enger, als es das 0:4 in der Serie aussehen lässt. Aber das ist Vergangenheit.“

Was für einen Erfolg in der Zukunft nötig ist? „Wir müssen kompakter spielen und dürfen nicht nur stur nach vorne rennen. Die Defensive darf nicht vernachlässigt werden. Wir sind offensiv sehr stark und brauchen eine gute Balance.“ Die Grazer liegen mit einem Torverhältnis von 22:13 klar vor den Rotjacken (18:18). Während für Moderer gegen den KAC immer ein Schuss Extra-Emotion dabei ist („Graz und Kärnten haben generell eine große Rivalität. Das gefällt den Leuten und uns Spielern taugt es natürlich auch.“), will Trainer Doug Mason genau davon nicht zu viel. „Das ist der Titelverteidiger und wir wollen Eindruck hinterlassen. Wir müssen Konstanz aufbauen und lernen, was es braucht, um gegen eine Mannschaft wie den KAC gewinnen zu können.“

Und das wäre: „Viel Herz und viel Bissigkeit.“ Die Bissigkeit hat dem Trainer im Halbfinale ein wenig gefehlt und „da will ich eine Verbesserung sehen in den Momenten, in denen wir sie brauchen. Sonst hat man keine Chance, Meister zu werden.“

Mit Heimkehrer Manuel Ganahl und Lukas Haudum haben die Klagenfurter heimische Nationalteamqualität an den Wörthersee gelotst. „Ich weiß nicht, ob der KAC besser ist. Da muss man abwarten. Sie haben aber natürlich Lars Haugen, den besten Torwart der Liga. Und sie stehen stark vor ihm. Darum sind sie auch Meister geworden.“ Heuer hinkt der Norweger aber statistisch mit 89,3 Prozent Fangquote in sechs Spielen dem Grazer Cristopher Nihlstorp hinterher (91,8 Prozent in fünf Partien). Beim 3:1 gegen Dornbirn fehlte der Schwede aus familiären Gründen. Ob er heute wieder im Einsatz ist oder erneut Thomas Höneckl im Kasten der Grazer steht, entscheidet sich erst kurzfristig.