"Dass wir im Halbfinale sind, freut mich wahnsinnig für die Spieler, den Verein und die ganze Stadt, aber das wird nun ein sehr, sehr harter Kampf“, sagt Doug Mason und lächelt. Nach der harten Serie gegen Linz im Viertelfinale hat er seinen Spielern zwei Tage der Regeneration gegönnt, heute geht es wieder auf das Eis. Er selbst ist nach den Strapazen nicht erschöpft. „Nein, ich schlafe sehr gut“, sagt Doug Mason und lacht, „die Aufregung des Play-offs gibt außerdem enorm viel Energie.“ Für viele ist es schlichtweg die Traumpaarung, gilt doch der KAC als Erzrivale der Grazer und die Stimmung ist seit je her auch auf den Rängen hitzig.
Vor dem Bildschirm hat Mason den Gegner filetiert und an seinem Plan gefeilt. Die Bilanz der Grazer in dieser Saison ist gegen den KAC fast eine makellose; nur das letzte von bislang sechs Spielen ging 0:1 verloren. „Das sind zwei Mannschaften mit einer sehr ähnlichen Anlage und daher erwarte ich sehr schnelle Spiele“, sagt Mason.
Gegen den KAC hat das 99ers-Powerplay noch nicht gefruchtet
Großes Augenmerk wird auf dem Überzahlspiel der 99ers liegen. Das Prunkstück ist mit einer Effizienz von 26,5 Prozent das beste der Liga. Der KAC ist nur Sechster (21,3). „Wir haben uns im Powerplay gegen den KAC in dieser Saison immer schwergetan. Sie verteidigen sehr aggressiv und bissig“, sagt Mason, „wir müssen ruhig bleiben und dürfen nicht chaotisch spielen.“ In sechs Spielen lag die Erfolgsquote bei mageren 9 Prozent (22 Powerplays/2 Tore). Die Scheibe muss in der gegnerischen Zone einfach besser laufen. „Wir brauchen gute Pässe und dann werden wir auch einen freispielen können.“ Das Powerplay kam in der Serie gegen Linz zwischenzeitig kurz ins Stocken. Daher hatte Mason da schon die Formationen geändert und so wird es auch gegen die „Rotjacken“ losgehen.
Schlüsselspieler haben die Klagenfurter für Mason mit Keeper Lars Haugen, Nick Petersen, Adam Comrie oder auch dem Steirer Stefan Geier „sehr viele, aber die ganze Mannschaft spielt sehr hart und auch körperbetont“. Umstellungen wird es bei den Grazern keine geben. „Natürlich gibt es immer wieder kleine Anpassungen, aber große Veränderungen werden wir keine vornehmen.“
Matikainen sieht KAC als Außenseiter
Adaptionen sind bei den Rotjacken hingegen nicht auszuschließen. Vor allem weil Petersen am Freitag nach seiner Verletzungspause zurückkehrt, könnte der KAC-Topscorer einen neuen Center erhalten (bisher Thomas Koch). Kozek–Koch–Neal soll nicht zerrissen werden. „Die Linien sind aber nie einzementiert“, meint dazu Petri Matikainen, der ja 2014 bei den 99ers hinter der Bande gestanden war. Was sich seitdem verändert hat? „Das war früher schon ein Durcheinander. Wenn eine Mannschaft zwei Mal pro Saison den Trainer wechselt, zeugt das nicht von Konstanz. Aber mittlerweile hat sich viel verändert. Doug (Mason, Anm.) hat Stabilität gebracht.“
Matikainen weist aber unermüdlich darauf hin, dass der KAC in diesem Halbfinale der Außenseiter sei. „Das ist Fakt.“ Fünf von sechs Niederlagen im Grunddurchgang sind noch nicht vergessen. Aber: „Das kann auch ein Vorteil sein“, sagt der Finne schelmisch grinsend.