In den letzten fünf Saisonen war es Manuel Ganahl gewohnt zu produzieren. Es reichte zwar nie zum teaminternen Topscorer, aber er war immer dort, wo die Musik gespielt hatte. Neben Powerplay und Unterzahl erhielt er viel Eiszeit bei Fünf-gegen-Fünf. Seit 2013/14 gab es keine Saison, in der er nicht mindestens zwei Tore erzielt hatte. Heuer schon. Im Frühjahr genehmigte der KAC, dass er sich aus dem laufenden Vertrag heraus und in Richtung Finnland orientieren darf. Bei seiner ersten Station Pelicans Lahti kam der Stürmer auf zwölf Spiele und lediglich einem Assist. Einige Partien musste er sogar auf der Tribüne Platz nehmen.
Sein Wechsel zu Lukko Rauma Anfang November sollte ein Neustart werden. In den bisherigen 17 Spielen brachte er es allerdings ebenfalls nur auf fünf Assists. Dennoch fühlt sich Ganahl wohl: "Ich habe mir im Team bereits ein gewisses Standing erarbeitet. Das Spiel liegt mir, ich erhalte auch mehr Eiszeit." Warum es noch nicht zu einem Treffer gereicht hatte? "Es ist schwer. Im Training geht mir vieles auf, bei Matches nicht. Außerdem habe ich eine Rolle, die nicht auf Scoring ausgelegt ist", erzählt Ganahl, der vergangene Woche Besuch von Teamchef Roger Bader erhalten hatte. Der Schweizer ist bekannt bei Kabinenansprachen verbale Bilder zu zeichnen und so versucht sich auch Ganahl mit einer Metapher zu trösten: "Vielleicht ist es wie bei einer Ketchup-Flasche. Es dauert lange bis etwas herauskommt, dann aber alles auf einmal."
Eine Rückkehr zum KAC hat Ganahl in dieser Saison ausgeschlossen. "Als ich in Lahti war, spukte das in meinem Kopf herum. Aber jetzt nicht mehr", meint der Vorarlberger. Ein Besuch in Klagenfurt steht dennoch an, Anfang Februar mit dem Nationalteam.
Lange in der Warteschleife
Die Eishockey-Saison biegt langsam auf die Zielgerade ein. Auch in Deutschland. DEL-intern dürfen Spieler nicht mehr wechseln und so bleibt Mathias Lange weiterhin bei den Iserlohn Roosters, wo er ein Reservisten-Dasein fristet. Zwar wollte der Klub den Vertrag des Klagenfurters auflösen, allerdings mit finanziellen Abstrichen. Langes Vertrag läuft bis Saisonende, mit automatischer Verlängerungsoption bei Erreichen des Play-offs. Das ist jedoch nur blanke Theorie. Einen Wechsel in die DEL2 strebt der 33-Jährige nicht an. So bleibt dem Torhüter wohl weiter nur die Warteschleife.
Konstantin Komarek hat sich klammheimlich den Titel "teaminterner Topscorer" von Malmö Redhawks in der SHL erarbeitet. Insgesamt hält der Wiener bei acht Toren und zehn Assists. Malmö kämpft in der höchsten schwedischen Spielklasse an siebenter Position liegend um den direkten Play-off-Einzug. Allerdings trennen den Ersten und Zehnten lediglich zehn Punkte. Eher an das Tabellenende orientiert sich IK Pantern mit dem Oberösterreicher Lukas Haudum. Der 21-Jährige brachte es bislang auf sieben Tore und elf Assists.
Viel Eiszeit für die junge "Schweizer"
Insgesamt sechs Österreicher sind in der Schweizer National League im Einsatz. Je zwei sind in Lugano (Stefan Ulmer & Stefan Müller), in Davos (Benjamin Baumgartner & Julian Payr sowie bei Ambri-Piotta (Dominic Zwerger & Fabio Hofer) im Einsatz. Besonders Zwerger sticht mit 17 Treffern und 22 Assists hervor. Er liegt mit Ambri sicher in den Play-off-Rängen. Krisenstimmung ist hingegen bei Lugano angesagt. Zuletzt setzte es vier Pleiten in Folge. Zumindest erzielte Ulmer zuletzt beim 4:7 gegen ZSC sein zweites Saisontor. Probleme gibt es auch beim Tabellenvorletzten Davos (6 Niederlagen en suite). Zumindest erhalten die Österreicher Payr und Baumgartner viel Eiszeit.
DEL2-Klub Bad Nauheim (mit Co-Trainer Harry Lange) feierte mit dem 5:1 gegen Deggendorf den neunten Sieg im zehnten Spiel. Die Heilbronner Falken und Trainer Alexander Mellitzer siegten zuletzt mit 5:4 gegen die Lausitzer Füchse. In der Tabelle liegt Nauheim auf Rang Fünf, Heilbronn ist Siebenter. Und gut im Rennen ist Trainer Mario Kogler mit seinen Bern-U20-Schützlingen als Junioren Elite A-Tabellenführer.
Der kürzlich vermeldete Transfer von EBEL-Veteran Florian Iberer zu VEU Feldkirch scheint doch nicht so fix. "Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Karriere vielleicht sogar beende. Derzeit bin ich auf Jobsuche, hier könnte sich demnächst etwas tun", schilderte der 36-Jährige. Somit entging ihm auch das Duell gegen das KAC-Farmteam. "Das hat mir besonders leid getan, schließlich wollte ich den Markus Pirmann wieder einmal treffen."