Am kommenden Freitag fällt der Startschuss zur neuen Saison in der heimischen Eishockeyliga. Wer den Pokal im April 2018 in Händen halten will, der muss an erster Stelle einmal an Titelverteidiger Wien vorbei. Die Capitals holten den ersten Titel seit 2005 mit Punkterekord im Grunddruchgang (98), verloren vor den Playoffs lediglich 15 Spiele und marschierten - angeführt vom kongenialen Duo Riley Holzapfel/Kelsey Tessier und Identifikationfigur Rafael Rotter - mit 12:0-Siegen über Innsbruck, Bozen und den KAC zum Erfolg.
KAC verliert 2:3! Die Vienna Capitals sind Meister
Aus Kärntner Sicht hielten die Rotjacken die Fahne hoch, die nach starken Auftritten gegen Salzburg ins Finale aufstiegen. Vor allem der Kern an toll performenden Österreichern, wie den Geier-Zwillingen, Manuel Ganahl oder Thomas Koch, sicherte den Vizemeistertitel und die CHL-Qualifikation.
Beim VSV lief es hingegen gar nicht nach Wunsch, nach der Qualifikationsrunde für die Playoffs schloss man als Zehnter ab. Vor Laibach und Fehervar als schlechtestes rot-weiß-rotes Team in der Liga und mit dem schlechtesten Endergebnis der Vereinsgeschichte. Einziger Lichtblick war das Zusammenspiel von Corey Locke, der ohne Playoffpartie trotzdem Ligatopscorer wurde (12 Tore/65 Assists) und in der Folge nach Linz abmarschierte, und Jan Urbas, den es in die DEL zog. Zu überraschen wussten im positiven Sinne die Innsbrucker Haie, die als Fünfter souverän in die Playoffs kamen.
Auch die Graz99ers, für die im Viertelfinale gegen Salzburg, Endstation war, bereicherten die Saison durch aufgewecktes Hockey, ein neues Stadion sowie einen in Topform agierendenOliver Setzinger. Negativ fiele Linz auf, das im Grunddruchgang noch Rang zwei um nur einen Punkt verpasste, ab der Platzierungsrunde und speziell im Viertelfinale gegen Bozen kraft- und ideenlos wirkten.
Ein ganz besonderer Schritt gelang nach der Saison Znaims Libor Sulak. Der 23-jährige Verteidiger und Nationalspieler erzielte in 58 Spielen 13 Treffer und bereitete 21 weitere vor. Im April unterschrieb er für die Pelicans in Finnland, zu einem Wechsel kam es aber nicht. Denn die Detroit Red Wings holten ihn Mitte Mai quasi aus der EBEL in die NHL. Dieser Schritt war zuvor nur Thomas Raffl gelungen, der nach einem unglücklichen Jahr in der AHL in der Vorsaison nach Salzburg zurückgekehrt war.
Eishockey: Der KAC geht mit viel Selbstvertrauen in die Saison
Schlittschuhtore und Fantumulte
Abseits des "normalen" Spielgeschehens tatens sich doch auch einige Aufregerthemen auf. Etwas die Tatsache, dass vergangene Saison überproportional viele fragwürdige bis klar irreguläre Schlittschuhtreffer fielen. Bestes Beispiel war jener Overtime-Treffer von Macgregor Sharp im Jänner in Villach, der dem VSV gegen die Caps einen wichtigen Zusatzpunkt kostete.
Die unschönen Seiten abseits des Eises wurden auch von Villachern aufgezeigt. Raufereien im Derby in Klagenfurt, ein Böllerwurf auf ein Mädchen in Wien und zerstörte Toilettenanlagen im neuen Grazer Bunker waren die größten Delikte, die sich "Absolut Villach" zu Schulden kommen ließ. Ein Hallenverbot wurde von VSV-Obmann Giuseppe Mion in der Folge ausgesprochen, heuer sieht die Lage wie folgt aus: Der Fanklub-Status wurde entzogen, als Privatpersonen durften die Mitglieder aber Karten kaufen. Eine künftig disziplinierte Zusammenarbeit zwischen "Absolut", den Fanklubs "Blau-Weiß" und "Villacher Adler" und Neo-Geschäftsführer Ulf Wallisch wurden vereinbart.
Der Ausblick
Dass die Vienna Capitals - die bis auf Johnathan Ferland und David Kickert (zum VSV) die Meistertruppe beisammenhielten - wieder Titelfavorit sind, ist klar. Vizemeister KAC, die hungrigen Salzburger aber auch Linz gelten als Jäger. Mit Laibach fiel das "ewige Schlusslicht" weg, Zagreb ist wieder zurück in der Liga - mit weniger Budget als in den Glanzjahren allerdings. Der Kampf um die Playoffplätze wird ein enger werden.
Den Kampf müssen die "Kleinen" nun annehmen, dessen ist sich etwa der stark veränderte VSV bewusst:
VSV: Kein Team schickt mehr heimische Spieler aufs Eis
Spannung ist in jedem Fall garantiert, die erste Runde am Freitag lautet wie folgt: