Der KAC oder besser gesagt dessen Spieler Matthew Neal musste im Vorjahr eine dubiose wenn auch gesetzeskonforme Erfahrung machen. Der Kanadier buchte seinen Flug nach Klagenfurt via Frankfurt. Dort betrat er auch das erste Mal EU-Boden. Bei der Grenzkontrolle rutschte ihm jedoch nichtsahnend heraus, dass er Eishockey-Profi sei und beim KAC einen Probevertrag erhalten hatte.

Die Dame bei der Einwanderungsbehörde verlangte plötzlich nach der Arbeitsbewilligung. Neal konnte keine vorweisen und wurde so kurzerhand in das nächste Flugzeug Richtung Kanada verfrachtet. Jegliche Interventionen seitens der Rotjacken bei der zuständigen Dame, bei Konsulaten oder sogar bei Botschaften waren vergeblich.

Paradox: Für eine entsprechende Arbeitsbewilligung hätte Neal jedoch zuvor in Klagenfurt persönlich vorstellig werden müssen. Mittlerweile ist es daher Usus geworden, dass Legionäre aus Nordamerika mit dem Vorwand Touristen zu sein, nach Österreich zu ihren Klubs reisen.

Angst vor Verletzungen

Weil die Arbeitsbewilligung und damit die Anmeldung bei der Sozialversicherung später einige Tage in Anspruch nimmt, beginnen die Spieler erst später mit der Teilnahme an Trainings. Aus Angst vor einer Verletzung in der "versicherungslosen" Zeit. Nur wenige Klubs wollen oder können sich eine teure Zusatzversicherung leisten, um ein dementsprechendes Risiko auszuschalten. Auch wenn man in dieser Saison durch einen Blick zu den EBEL-Vereinen wirft, tauchen solche Fälle immer wieder auf.

So schwerwiegende Fälle wie bei Rotjacken-Stürmer Neal kommen glücklicherweise nur ganz selten vor. Meistens betreten Übersee-Legionäre in Österreich zum ersten Mal EU-Boden. Die heimischen Behörden sollen in diesem Zusammenhang deutlich mehr Kooperations-Bereitschaft signalisieren.