Ausgerechnet die Graz99ers, die den VSV vor wenigen Tagen mit einer 6:1-Machtdemonstration im Bunker ins Tal der Tränen gestürzt hatten, haben die Adler im letzten Qualirundenmatch vor der zehntägigen Länderspielpause wieder zum Leben erweckt.

Der VSV startete kraftvoll und ambitioniert in die Partie und führte nach knappen zehn Minuten bereits mit 2:0. Zuerst hatte Jan Urbas im zweiten VSV-Powerplay nach sieben Überzahlsekunden bereits sehenswert eingeschoben, 19 Sekunden später fälschte Miha Verlic einen Mühlstein-Kracher eindrucksvoll zum verdienten 2:0 ab, das bis zur Pause locker erhöht hätte werden können. Im ersten Drittel gab es übrigens einen Protest vom Fanklub "Absolut Villach", das vor der Halle verharrte und ab dem zweiten Abschnitt regungslos auf der Tribüne stand.

Villach souverän

Im Mitteldrittel machten die Adler genau da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten. Viel Druck und Zug zum Tor machten sich nach 24 Minuten im Powerplay abermals bezahlt, als ein Bacher-Kracher im Netz einfuhr. Mike Boivin (27.) hätte nach Sololauf verkürzen können, weil er den Puck aber neben das Tor setzte, blieb es beim 3:0 für die Adler zum zweiten Pausentee.

Im Schlussdrittel ließen die Adler nichts mehr anbrennen und spielten die Partie locker nach Hause. Den Schlusspunkt setzte, von stehenden Ovationen beflügelt, Jan Urbas, der die Scheibe in Minute 58 wuchtig in die Maschen hämmerte.

"Das war eine unglaubliche Teamleistung, getragen von den vielen Fans die in der Halle geblieben sind. Denen gilt mein besonderer Dank, sie sind unser sechster Mann. Die Hoffnung lebt nun weiter, wir geben nie auf", war Trainer Greg Holst kämpferisch.

Ungefährliche 99ers

Die Grazer, die trotz der Schlappe Tabellenführer bleiben, waren in dieser Partie meist einen Schritt zu langsam, Chancen waren Mangelware. Kampfgeist konnte ihnen aber in dieser temporeichen Partie dennoch nicht abgesprochen werden. 

In der Tabelle ist Villach nun wieder Dritter, zwei Punkte hinter Znaim, das noch beim VSV antreten muss.

"Der VSV war einfach heute in allen Belangen besser, da muss man vor dem Gegner auch einmal den Hut ziehen. Sie haben unglaublich starkes Eishockey gespielt, wir waren meist einen Schritt zu langsam", sah Thomas Pöck das 0:4 realistisch.