Das Experiment ist gescheitert, bevor es richtig begonnen hat. Niklas Sundblad wurde wenige Stunden vor dem Spiel gegen den KAC vom HC Bozen gefeuert. Dies teilte der Klub am Freitagvormittag via Aussendung mit. "Nach den enttäuschenden Ergebnissen in der Champions Hockey League und zum Start der Meisterschaft gibt der HCB Südtirol Alperia bekannt, dass er den Vertrag mit dem Trainer der ersten Mannschaft, Niklas Sundblad, mit sofortiger Wirkung aufgelöst hat. Bis zur Bekanntgabe des neuen Cheftrainers wird die Mannschaft den Trainern Fabio Armani und Alexander Egger anvertraut", so der genaue Wortlaut.

Sundblad war also bereits vor Saisonstart angezählt. Auch hielt sich in Südtirol zuletzt hartnäckig das Gerücht, wonach er ohnehin nur bis Ende November engagiert sei. Bis er für Vorjahres-Coach Glen Hanlon Platz machen sollte, der aus privaten Gründen vorerst nicht nach Europa zurückkehren konnte. Nun aber haben die sportlichen Vorstellungen dafür gesorgt, dass Bozens Präsident Dieter Knoll der Geduldsfaden gerissen ist. "Nach der Niederlage gegen den VSV habe ich mich für Einzelgespräche mit den Spielern entschieden", erklärt Sportdirektor Dieter Knoll.

"Ich habe lange darüber nachgedacht, aber mir ist klar geworden, dass das vorgeschlagene System leider einfach nicht zum Team passte und dass schnellstmöglich eine Änderung erforderlich war, in der Hoffnung, dass es eine sofortige Reaktion geben wird. Natürlich müssen jetzt alle Spieler sich selbst im Spiegel betrachten, ihre Verantwortung verstehen und wissen, was getan werden kann, um sich kurzfristig zu verbessern. Abschließend möchte ich Niklas Sundblad für die große Professionalität danken, die er bewiesen hat, und wünsche ihm für seine berufliche und private Zukunft alles Gute", sagt Knoll. In den nächsten Tagen soll der neue Headcoach vorgestellt werden. Ob dieser dann bereits Glen Hanlon heißen wird?

Sundblad hat in der Liga für einen neuen Rekord gesorgt. Noch nie wurde ein Trainer nach nur drei Partien entlassen. Für die bisherige "Bestmarke" sorgte Martin Stloukal, der im Herbst 2014 nach immerhin vier Spielen gefeuert worden ist.