Die Spatzen pfiffen es bereits seit Wochen von den Dächern, nun ist es Gewissheit. Der HC Znojmo kehrt der ICE-Liga den Rücken. Spätestens als diverse Spieler der Tschechen sich anderen Teams innerhalb der Liga anboten, war klar, dass eine weitere Teilnahme der Tschechen auf wackeligen Beinen stehen würde. Nach dem Wechsel von Kapitän Radek Prokes (wurde auch beim VSV vorstellig) zu den Vienna Capitals verhärteten sich die negativen Spekulationen zusehends. „Der Klub konnte die notwendigen Bestätigungen (Anm.: Bankgarantie) für die kommende Spielzeit bislang nicht erbringen und wird nach der finalen Entscheidung des Liga-Präsidiums nicht mehr an der ICE Hockey League teilnehmen“, lautet die offizielle Begründung.

Aufgrund der Pandemie setzte Znaim bereits die Saison 2020/21 aus, kehrte ein Jahr später aber wieder retour. Doch die wirtschaftlichen Einbußen konnten nie wettgemacht werden. Nachdem der Verein bis jetzt beim österreichischen Verband (ÖEHV) gemeldet war, konnte er die coronabedingten Verluste weder in Tschechien noch in Österreich geltend machen - eine wirtschaftliche Katastrophe. Alleine heuer musste Präsident Pavel Ohera rund eine halbe Million Euro Defizit aus der eigenen Tasche begleichen. Der Wegfall des zehn Saisonen langen Liga-Teilnehmers vergrößert auf der anderen Seite für die drei Bewerber die Chancen einer Aufnahme.

Wie erwartet, wurde die erneute Beteiligung von Bratislava von den Klubs bereits abgesegnet, die Slowaken haben nun bis 15. Mai Zeit, die Bankgarantie vorzulegen. Nach dem Ausstieg Dornbirns wären noch maximal zwei Plätze zu vergeben. Die besten Karten dürfte wohl das neu gegründete Team Vorarlberg haben, das bereits Förderzusagen seitens der Politik erhalten hat. Alps-Liga-Champion Asiago und Jesenice haben sich ebenfalls beworben. Alle drei Teams werden seitens der Ligaverantwortlichen bereits einer wirtschaftlichen und infrastrukturellen Prüfung unterzogen. Klarheit darüber, welche und vor allem wie viele Vereine letztendlich an der Saison 2022/23 teilnehmen werden, wird es aber wohl erst nach der Generalversammlung, die für 2. Juni in Salzburg anberaumt ist, geben.