Das Spiel begann perfekt für die Hausherren. Schon in der zweiten Minute traf Dominik Grafenthin zur Führung. Michael Krenberger spielte den Stürmer perfekt an, der behauptete den Puck und schlenzte ihn zum 1:0 hinein. Die Ungarn waren wesentlich weniger aggressiv als noch am Vortag (3:1) und die 99ers kontrollierten die Partie. Zwei Strafen für die Ungarn bescherten sodann eine rasche doppelte Überzahl. Graz stand sicher im Karree und die Scheibe lief gut über Andrew Gordon und Michael Boivin. Im dritten konkreten Versuch klingelte es dann: Andrew auf Simon Hjalmarsson (PP2) und der Schwede traf zum 2:0.
Der Sieg brachte die Grazer weiter in Richtung Pre-Play-off. In der zweiten Phase der Liga sind nur der Siebente, Achte, Neunte und Zehnte der Tabelle im Einsatz. Der Siebente darf sich den Gegner (9. oder 10.) aussuchen, die zweite Paarung ergibt sich dadurch. Gespielt wird im "Best of Three"-Modus um die letzten zwei Tickets für das Viertelfinale.
Für Fehervar gab es schon vor dem ersten Bully einen glatten 5:0-Sieg gegen Bozen. Das Spiel sollte eigentlich am Sonntag in Ungarn über die Bühne gehen, die Südtiroler haben es allerdings abgesagt. Die Füchse haben sich bis Sonntag bei der Liga als "unfit to play" gemeldet, das Spiel gegen den KAC und das gegen Fehervar wurden nicht verschoben, sondern strafverifiziert. Die zuständigen Ärzte der Covid-Kommission stellten kein akutes Infektionsgeschehen im Verein fest. Es würden noch ausreichend Spieler zur Verfügung stehen und daher wurde einer gewünschten Verschiebung nicht nachgekommen.
Roger Bader sah mit Argusaugen zu
Während es auf dem grünen Tisch von selbst gelaufen ist, mussten sich die Ungarn im Bunker mühen und die Grazer egalisierten sogar eine vierminütige Unterzahl (Boivin). Beim ersten Spiel des Heimdoppels wäre den Grazern die fehlende Disziplin fast teuer zu stehen gekommen – sieben Strafen wurden in Summe gegen die 99ers ausgesprochen. Boivin sorgte allerdings mit einer weiteren "Pause" dafür, dass es im ersten Abschnitt auch gleich einmal sechs Minuten werden sollten. Allerdings stand nicht nur die Verteidigung gut, ChristianEngstrand war ein sicherer Rückhalt. Teamchef RogerBader lobte in der ersten Pause das Rückzugsverhalten und die gute Defensivarbeit. Er war nicht nur der heimischen Spieler wegen in Graz. "Bei den Ungarn spielen etwa drei Viertel des Nationalteams", sagte der Schweizer, dessen Interesse auch slowenischen Spielern galt. Österreich trifft bei der B-WM in Slowenien auf die Gastgeber und auch die Ungarn. "Leider kann Lukas Kainz nicht spielen", sagt der Teamchef, "er hat eine sehr gute Saison." Einige Notizen machte er sich aber dennoch: Erik Kirchschläger war da von besonderem Interesse.
Das zweite Drittel begann mit einigen vergebenen Chancen der Grazer in einer Überzahl. Die Ungarn wirkten etwas weniger aktiv als noch am Vortag und das zeigte sich auch im Powerplay. BenBlood sah von der Strafbank aber eine durchwegs gute Verteidigungsarbeit. Nach Ablauf seiner Strafe meldete er sich mit einem Monsterhit zurück – Csanda Erdely musste vom Eis begleitet werden.
In der 33. Minute durfte Michael Latta (PP) seinen ersten Treffer für die Grazer feiern. Im Powerplay zogen die Grazer das Netz immer enger und der Center traf zum 3:0. Kurz darauf ließ Blood seinen "Charme" wieder einmal spielen und die Fans hatten mit der Rudelbildung ihre Freude. Die Fäuste blieben allerdings in den Handschuhen – schupfen war angesagt. Die Ungarn hatten gegen Ende des Drittels noch einen Energieschub, aber Graz Christian Engstrand im Tor und die rauflustigen Blood und Latta vor ihm.
Das Schlussdrittel war keine drei Minuten alt, da belohnte sich Michael Schiechl wieder für eine aufopferungsvolle Spielweise. Nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Grazer Zalewski kam Fehervar durch Andrew Sarauer (43.) noch ein Tor heran, doch der Jubel des Ungar-Kandiers versprühte mehr Resignation als Hoffnung. Es blieb beim 4:1 aus Sicht der Grazer, die damit einen weiteren Schritt Richtung Pre-Play-offs machen.