Obwohl er nur eine Saison beim VSV spielte, eroberte David Kickert mit seiner sympathischen Art die Herzen vieler Villacher Fans im Sturm. Der Wiener Torhüter stieg in der Folge über weite Strecken zum Nationalteam-Einsergoalie auf und absolvierte für die Black Wings Linz zumindest in den letzten zwei Spielzeiten das Gros der Spiele. Diese Saison war schwer wie wohl noch nie, "zumal wir wirklich keine guten Ergebnisse hatten und ich auch persönlich nicht gerade mein bestes Hockey spielte", gibt Kickert zu.
Gegen Saisonende keimte noch einmal richtig Hoffnung auf einen versöhnlichen Abschluss auf. Die Augsburger Panther aus der DEL riefen an und Kickert konnte sich das erste Auslandsabenteuer nicht entgehen lassen. "Ich war überrascht, das das ausgerechnet heuer kommt. Aber ich kenne deren Torhüter-Trainer Max Dürr, wir halten in Villach im Sommer zusammen Camps ab. Ich musste jedenfalls nicht zweimal überlegen", erzählt Kickert. Was folgte, war der nächste herbe Rückschlag. In fünf Spielen hagelte es mehr als fünf Gegentore im Schnitt pro Partie, die Fangquote war mit 82,7 Prozent ebenfalls unterirdisch, das Play-off wurde verpasst. "Ich kam da halt auch zu einem Team, das dieselbe Situation durchgemacht hat wie wir in Linz. Dennoch ist es eine andere Welt, ich habe so viel mitnehmen können, würde es jederzeit wieder tun", erklärt Kickert.
Wie geht es nach dem Nationalteam weiter?
Heute reist er mit dem Nationalteam in die Slowakei, wo am Wochenende auch zwei Testspiele stattfinden. Danach werden die Angebote sondiert. "Ja, es gibt Angebote. Nach Deutschland würde ich gerne wieder gehen, glaube aber nicht, dass das nächste Saison klappt, zumal das in Augsburg ja nicht so gut geklappt hat und wegen der Corona-Situation auch sehr viele Goalies am Markt sind", bleibt er realistisch. Nachdem Linz mit Jussi Rynnäs schon einen Legionär verpflichtet hat, ist die Tür quasi zu. "Zumindest für die Einser-Position", sagt er lachend.
Auf den Abschluss mit dem ÖEHV-Team freut er sich riesig: "Ich wollte unbedingt dabei sein, mit vielen Spielern, die meine Freunde sind. Es macht immer großen Spaß und wir haben mit der Olympia-Quali im Sommer auch ein großes Ziel." Kickert ist nicht der Einzige, der neu in die Mannschaft rückt. Verteidiger Bernd Wolf sowie die Stürmer Lucas Thaler, Sam Antonitsch und Felix Maxa, der nach seiner Fingerverletzung wieder fit ist, verstärken die Auswahl. Vorerst fehlen die angeschlagenen Thomas Raffl und Lukas Kainz, die bei erfolgreicher Genesung in der nächsten Woche wieder dabei sein könnten, und Sebastian Wraneschitz, der als vierter Torhüter auf Abruf bleiben wird.