Es wird eine nächste Generalversammlung der Eishockey-Liga geben. So verlangen es die Statuten. Nur wann diese stattfindet, ist offen. Daran ändert auch die Zeit der verstärkten Nutzung von Videokonferenzen nichts, als eine auffällige Erscheinung infolge von Corona. "Sobald wir körperlich zusammentreten dürfen", stellt Liga-Präsident Karl Safron in Aussicht.
Kaum wurden wichtige Diskussionspunkte geklärt (TV-Partner Puls24, Hauptsponsor Bet-at-Home), tauchen neue Agenden auf bzw. sind erhalten geblieben: Der Ausstieg Znaims, das Zerwürfnis im Linzer Eishockey, die großen Fragezeichen zur neuen Saison aber auch das noch immer vakante Präsidenten-Amt. Denn Safron hat nach dem Abgang von Peter Mennel im Juli 2019 lediglich seine Aufgaben als Vize wahrgenommen und vertritt seitdem den ÖOC-Funktionär interimistisch.
Ob sich Safron, der Anfang der Woche seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte, eine Verlängerung der Amtsperiode vorstellen könne? "Ich habe keine Ambitionen und werde mich nicht als Präsident zur Verfügung stellen. Ausschließen kann ich nichts. Aber es sind die Liga-Eigentümer gefragt, jemanden zu wählen." Er hoffe, dass sich ein jüngerer, dynamische Nachfolger finde, der die Liga kennt. Bis Ende 2021 laufe seine Amtszeit noch.
Folgt Schwab auf Safron?
Wer auf seine angesprochenen Attribute zutreffe, will Safron nicht benennen. Seit geraumer Zeit, oder besser gesagt seit dem Zeitpunkt, als Graz 99ers-Präsident Jochen Pildner-Steinburg bei der Wahl im Jänner nicht die nötige Mehrheit erzielt hatte, kursiert ein Name: Andreas Schwab. Der VSV-Vorstand tauchte immer wieder als Gerücht auf. Darauf angesprochen bekräftigte der Villacher, dass seine Energie einzig und allein in den VSV fließt. So etwas könnte sich allerdings schnell ändern. Und: Das Verhältnis zu anderen Klubs bzw. zu Liga-Geschäftsführer Christian Feichtinger scheint durchaus intakt.
Zurück zu Safron: Der Klagenfurter sieht sich also bis Dezember 2021 mit großen Herausforderungen konfrontiert. Der Ausstieg Znaims soll ihm zufolge nicht das Ende der Internationalität ankündigen. Einzelne Kräfte, die sich für eine rein österreichische Lösung deklarieren, erteilt er eine Absage. "Es war eine Mammutaufgabe, diese Liga dahin zu führen, wo sie jetzt steht. Man muss sich das vorstellen: Die teilnehmenden Länder haben einen unterschiedlichen Zugang zu Lohnnebenkosten und trotzdem sind alle Klubs konkurrenzfähig. Wenn man jetzt zurückgeht auf eine österreichische Liga, es würden Salz und Pfeffer fehlen", so Safron und ergänzt: "Ich wünsche mir, dass diese k. u. k.-Liga erhalten bleibt. Es erinnert irgendwie an das alte Österreich."
Und hinter Eishockey-Standort Linz stehen weiterhin viele Fragezeichen, unerbittlich tobt der Krieg zwischen Black Wings und EV Linz. Liga sowie mittlerweile auch der ÖEHV sind darum bemüht die Streithähne einander näherzubringen. Für Black Wings-Präsident Peter Freunschlag dürfte es wohl eng werden. Die Sponsoren des alten Klubs werden als Mitglieder des neuen Vereins geführt. "Es ist nicht unser Thema, aber möglicherweise gibt es Ansätze für eine Lösung“, gibt sich Safron zugeknöpft. Das Teilnehmerfeld beläuft sich damit vorerst auf elf Klubs (Bratislava ersetzt de facto Znaim, ein Klub aus Linz soll bleiben und im übrigen Teilnehmerfeld gibt es keine Veränderungen).
Deutlich offenere Worte darf man sich diesbezüglich spätestens bei der nächsten Generalversammlung erwarten. Selbst, wenn der Zeitpunkt dafür noch vakant ist.