Nur einen Tag nachdem Puls4/Puls24 als neuer TV-Partner der Eishockey-Liga vorgestellt worden ist, ziehen bereits dunkle Wolken auf. Zumindest lokal, genauer gesagt in Linz. Wieder einmal, würde jetzt dem geneigten Beobachter entfahren. Denn der oberösterreichische Kabelnetzbetreiber Liwest beabsichtigt, einem Tweet von Puls4-Infochefin Corinna Milborn zufolge, den Nachrichten-Sender Puls24 wieder aus dem Angebot zu entfernen.
Die Wienerin kritisiert dabei vor allem, dass der Bevölkerung Informationsvielfalt vorenthalten wird. Liwest teilte auf APA-Anfrage mit, dass man Puls 24 - wie bereits in der Vergangenheit - aufgrund einer "fehlenden vertraglichen Grundlage mit der ProSiebenSat.1 Puls 4 -Gruppe nicht aufschalten" könne. Für die Zeit der akuten Coronakrise habe man eine befristete Regelung getroffen, die aber mit 30. April ausgelaufen sei. Liwest habe der ProSiebenSat.1 Puls 4-Gruppe in der Vorwoche einen Vertragsentwurf übermittelt, aber bisher noch keine inhaltliche Stellungnahme erhalten.
Hintergrund sind laut OÖN Streitigkeiten über Entgeltzahlungen und rechtliche Differenzen zwischen dem Sender und dem Netzbetreiber. „Das ist ein bösartiger Akt“, sagt Markus Breitenecker, Geschäftsführer der Sendergruppe. Denn Puls24 sei ein Nachrichtensender, daher sei der Netzbetreiber vom Gesetz her verpflichtet, ihn „zu angemessenen Konditionen“ ins Programm zu nehmen.
Bizarr wirkt das Vorgehen von Liwest in jedem Fall. Schließlich ist auch die Eishockey-Liga davon betroffen, wo der Kabelnetzbetreiber jahrelang den Klub Black Wings Linz gesponsert hatte. Mittlerweile zählt Liwest-Boss Stefan Gintenreiter nach dem Streit mit Black Wings-Chef Peter Freunschlag, zu den Unterstützern des neugegründeten EV Linz. Sollte tatsächlich der neue Linzer Klub in der Eishockey-Liga spielen, würden die 105.000 Liwest-Kunden die Spiele gar nicht sehen.