Die Eishockey-Liga, die bereits den Sponsorzusatz „bet-at-home“ tragen darf, arbeitet weiterhin zielgerichtet auf den Re-Start hin. Nun hat sich die ProsiebenSat.1 Puls4-Gruppe die FreeTV-Rechte geschnappt. Das Paket gilt für Puls24 und Puls4. Als Hostbroadcaster garantiert Österreichs neuer TV-Sender bis zu 45 Spiele live. Hauptsendetermin während des Grunddurchgangs bleibt Sonntag. Zudem überträgt der neue TV-Partner auch ein Spiel an allen Play-off-Spieltagen. Alle von Puls24 HD live gezeigten Partien sind auch via Online-Stream in der Zappn-App (zappn.tv) und auf puls24.at zu sehen. Neben den Live-Spielen werden auch die Highlights der weiteren Partien abrufbar sein.
„Es freut uns, dass wir auf Puls24 unser Live-Sport-Angebot weiter ausbauen und ab Herbst als exklusiver Free-TV-Partner die neue Heimat der beliebten Eishockey-Liga sein werden“, sagt Puls4-Gründer Markus Breitenecker. Erstmals wird die Eishockey-Liga bzw. werden deren Klubs als Produzenten in Erscheinung treten. Damit könnte die Tendenz klar in Richtung Eigenproduktion ausgerichtet sein, ganz nach NHL-Vorbild. „Mit der Puls4-Gruppe haben wir für die neue Saison einen Partner gefunden, der im Bereich Sportberichterstattung viel Erfahrung und Know-how mitbringt“, erkärt Karl Safron, der weiterhin als Liga-Präsident im Amt bleiben dürfte. In einer vorgezogenen Neuwahl (Peter Mennel trat 2019 den Rückzug an) vergangenen Jänner scheiterte Graz-99ers-Präsident Jochen Pildner-Steinburg an den nötigen Stimmanteilen. Nun herrscht offenbar keine Eile. Noch gibt es keinen Tagesordnungspunkt „Präsidentenwahl“ für die nächste Liga-Generalversammlung.
Zwei Fragen stehen derzeit im Fokus des heimischen Eishockeys. Offen bleibt nach wie vor, wann die Liga kommende Saison tatsächlich startet. Zwischen 18. September und 1. Jänner scheint so gut wie jeder Termin möglich. Ob Freiluftspiel(e) im Klagenfurter Wörthersee-Stadion abgehalten werden, steht in den Sternen. „Wir müssen in erster Linie versuchen, eine normale Meisterschaft zu spielen“, meint Liga-Geschäftsführer Christian Feichtinger.
Ein großes Fragezeichen steht hinter Eishockey-Standort Linz. Die Black Wings und Präsident Peter Freunschlag wollen an einem Spielbetrieb festhalten und verhandeln intensiv um eine Hallenbenützung. Die Fronten mit dem neu gegründeten Eishockey-Verein Linz (trifft alle Vorkehrungen, um 2020/21 an der Meisterschaft teilzunehmen) scheinen jedoch einzementiert. „Die Linzer müssen einen vernünftigen Weg zueinander finden. Es kann, soll, wird aber nur einen Klub geben. Alles andere wäre nicht sinnvoll. Reibungslos verläuft hingegen der Liga-Eintritt von Bratislava Capitals. Erste Zahlungen sind bereits eingelangt. Der letzte Teil der ersten Tranche ist heute fällig. Feichtinger: „Bratislava zeigt sich sehr akkurat in der Abarbeitung der Vorgaben.“
Die NHL hingegen versucht mit allen Mitteln, die seit 12. März unterbrochene Saison fortzusetzen. NHL-Boss Gary Bettman deutete an, den Saisonstart auf November oder Dezember zu verschieben. Auch der Draft, also die Auswahl zukünftiger Spieler, ist an ein Endresultat geknüpft. So wird hinter den Kulissen bei den Eishockey-TV-Sendern NBC und TSN bereits dafür geworben, einen virtuellen Draft Anfang Juni durchzuführen.
Für die jungen Talente Marco Rossi, Thimo Nickl sowie Michael Grabner und Michael Raffl heißt es jedoch weiterhin warten. „Wir werden auch ein Trainingslager benötigen, bevor überhaupt an einen Start gedacht werden darf. Viele standen seit Wochen nicht auf dem Eis“, meint Raffl, der sich aktuell mit seiner Familie in Villach aufhält und gibt Einblicke: „Die Liga sucht nach Möglichkeiten, um weiterzuspielen. Es geht um Milliarden.“