In der Eishockey-Liga, die derzeit noch unter dem Namen EBEL firmiert, haben sich im Laufe der Jahre gewisse Geschäftspraktiken durchgesetzt. Manches wird ausgesessen. Bei anderen Dingen wird das Gesetz der Self-Fullfilling-Prophecy, der selbsterfüllenden Prophezeiung angewandt. Etwa, wenn es sich um die TV-Rechte für FreeTV handelt. Derzeit ist aus Liga-Kreisen zu hören, dass sich Protagonisten bereits zurücklehnen und fix mit der Rückkehr des ORF rechnen. Und das ist gar nicht so weit hergeholt.
Denn das Gerücht ist mehr als nur belastbar. Auf Nachfrage der Kleinen Zeitung besteht seitens des Österreichischen Rundfunks tatsächlich enormes Interesse, mit der Eishockey-Liga das Sport-Angebot zu erweitern. Details, ob es sich tatsächlich um Live-Spiele oder lediglich um Spielzusammenfassungen handelt, wurden nicht verraten. Nur soviel: "Wir sind sehr daran interessiert, dass wir zukünftig auch die Eishockey-Liga zeigen. Der ORF besitzt ja bereits Rechte beim Österreichischen Eishockey, etwa vom Nationalteam", lässt ORF-Sportchef Hans-Peter Trost wissen, ergänzt aber gleichzeitig: "Die Liga weiß bescheid, wir warten derzeit auf eine Antwort."
Ungeklärte Fragen sind freilich personelle Besetzung dieser Eishockey-Übertragungen. Für das Nationalteam und bei Weltmeisterschaften gilt seit jeher das Duo Michael Berger als Kommentator und Peter Znenahlik als Experte gesetzt.
Ebenfalls offen ist, auf welcher Plattform Eishockey gespielt werden könnte. Wahrscheinliche Lösung ist der Spartensender ORF Sport Plus, wie am Ende bei ServusTV könnte das Angebot jedoch einzig und allein als Livestream abgerufen werden. Beim Red Bull-Sender bereitet man sich derzeit auf das Eishockey-Ende vor, das spätestens mit dem siebenten Finalspiel vollzogen werden soll. Eine Übergangslösung für kommende Saison scheint also ebenfalls vom Tisch.
Partielle Eishockey-Übertragungen des ORF sind mittlerweile nur noch vereinzelt auf Youtube zu finden. In den 1990er Jahren wurde Liga-Eishockey zuletzt im öffentlich-rechtlichen TV ausgestrahlt, das Interesse des ORF an der Liga ebbte komplett ab. Der ÖEHV zeigte in dieser Zeit weder Verhandlungsgeschick, noch -gespür. Danach wanderten die Rechte zu Privatsendern wie "Sat.1 Österreich", ab 2002 zu "Premiere" (Vorgängersender von "Sky"), später via Sportsman-Group zu laola1.tv/ServusTV und Sky.