Die letzten vier Jahre haben die Bären aus Zagreb in der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL) gegen vorwiegend russische Teams gespielt, heuer wird wieder EBEL-Kost im Dom Sportova zu Zagreb serviert. Doch bisher lässt der Erfolg auf sich warten. Gerade einmal drei Punkte hat die mit 23 neuen Spielern zusammengewürfelte Mannschaft erst eingefahren. Die Kroaten wurden vor der Saison als große Unbekannte mit Potenzial gehandelt –, doch noch scheinen die Bären vom Medvednica (Bärenberg) zu schlafen.
„Ich bin neugierig, wie gut sie nach zwei Monaten sind. Sie haben einen jungen Trainer, viele Neuzugänge und ich bin überzeugt, dass das in dieser Saison eine sehr gefährliche Mannschaft wird“, sagt Graz-Trainer Doug Mason. Sein Pendant Connor Cameron ist gerade einmal 32 Jahre alt und seit Mitte letzter Saison Trainer. Vor der Saison verkündete er: „Wir haben uns die Top sechs, also die direkte Play-off-Qualifikation vorgenommen.“
Wie schon beim ersten EBEL-Abstecher kommt auch nun das Thema Doppelstaatsbürgerschaft wieder hoch: Elf Kaderspieler haben zwei Reisepässe – einige von ihnen kamen eher spontan zu dem Dokument. Man könne nur so die Kaderpunkte drücken und konkurrenzfähig sein. Vier-Punkte-Spieler wie Mark Cepon, Nik Simsic oder Adam Deutsch wurden dadurch zu „Nullern.“
Kampfstarker Gegner
Mason hat den Gegner im Videostudium filetiert und erwartet sich von seinen Spielern Kampfbereitschaft. „Bei Zagreb arbeiten die Spieler unglaublich hart, sie stören, stören, stören und machen immer Druck auf den Puck. Sie haben viele neue Spieler aus Nordamerika, die sich präsentieren wollen. Da wird Enthusiasmus meist bestraft.“ Mit 24 Besuchen in der Kühlbox sind die Bären aktuell Zweiter in der Statistik, haben aber nur vier Tore zugelassen.
Das Grazer Powerplay hat mit drei Toren durch den Block Setzinger, McLean, Brophey, Higgs und Buzzeo zuletzt gegen Innsbruck gut funktioniert, im Training war es dennoch ein zentraler Punkt: „Es wird sehr wichtig, denn sie bekommen Strafen, stehen aber auch in Unterzahl nie still.“ Er fordert Kreativität und Bewegung rund um Regisseur Oliver Setzinger an der blauen Linie. Einzige Änderung: Nach überstandenem Fieber wird Brock Nixon etatmäßig Evan Brophy im Überzahlspiel ersetzen. In Summe stellt sich Mason über die Saison eine 20-Prozent-Quote beim Powerplay vor – aktuell halten Setzinger und Co. sogar bei 30. „Ich erwarte mit nicht in jeder Überzahl Tore, aber dass wir Chancen kreieren. Dass das Momentum bei uns bleibt.“