Noch nach Spiel drei haben sich viele Insider über die diesmal fast reibungslose Play-off-Serie zwischen den Erzfeinden aus Salzburg und Bozen gewundert, doch Spiel vier hat alles nachgeholt und einen neuen Tiefpunkt in der langen Historie zwischen den beiden Teams gesetzt: Schon das ganze Spiel über war der dunkelhäutige Salzburg-Spieler Ali Wukovits Zielscheibe von Attacken der Bozen-Spieler, dann wurde er nach einer Keilerei gegen Spielende auf dem Weg zur Strafbank noch von den Fans mit Affenlauten rassistisch verunglimpft. Red Bull Salzburg erstattete daher eine Anzeige bei der Liga gegen Bozen.
Dort bestätigte man den SN den Eingang der Anzeige und betonte, dass man die Vorgänge sehr ernst nehme: Beide Mannschaften wurden aufgefordert, bis 14 Uhr eine schriftliche Stellungnahme zu verfassen, dann wird sich der Strafsenat mit der Sache beschäftigen. „Wir nehmen das sehr ernst, das hat in unserem Eishockey keinen Platz“, wurde den SN aus der Liga-Zentrale beschieden. Es ist nicht der erste Vorfall mit den ohnedies gefürchteten Bozen-Fans („Figli di Bolzano“), sehr viel Handhabe hat die Liga vom Regelwerk aber nicht: Geldstrafen sind vorerst das Höchste.
Brisant ist dabei aber, dass bereits am Donnerstag (19.30) Spiel fünf zwischen den Kontrahenten im Volksgarten steigt. Salzburgs Polizei war schon letzten Sonntag mit einem verstärkten Aufgebot im Volksgarten, um die rund 200 durchwegs der italienischsprachigen Volksgruppe angehörenden Fans zu beobachten, die mit Spielschluss in der Halle Pyrotechnik gezündet und damit zahlreiche Feueralarme ausgelöst haben.
„Unabhängig von dem zu prüfenden Vorfall wird betont, dass die ICE Hockey League jegliche Form von Fremdenhass und Diskriminierung kategorisch ablehnt. Die Eishockeyfamilie steht für Vielfalt und Respekt im Sport“, schrieb die Liga in einer offiziellen Stellungnahme.