Just am 36. Geburtstag von Mario Altmann sollte er also gelingen, der zweite Heimsieg in der laufenden Saison. Gegen Fehervar fehlten allerdings gleich sechs Leistungsträger, denn neben den Langzeitverletzten (Ken Ograjenšek, Mike Zalewski, Tobias Fladeby, Gustav Bouramman) mussten auch noch die erkrankten Daniel Oberkofler und Adis Alagic passen. Trainer Johan Pennerborn hatte somit nur drei komplette Linien und zwei Flügel zur Verfügung.
Die erste dicke Chance hatte der Ungarn-Stürmer Andrew Sarauer. In der siebenten Minute fuhr er alleine auf Christian Engstand zu, der hielt in gewohnter Manier. Bis zu diesem Manöver tasteten sich die Kontrahenten nur ab. Zwei Minuten später startete Mike Boivin einen Konter. Er versuchte es mit einem ansatzlosen Schuss, Olivier Roy hielt, den freien Puck hinter dem Keeper konnte Boivin nicht mehr erreichen.
Mit Geschick egalisierten sich die beiden Teams auf gutem Niveau und ohne Unerlaubtes, doch wohnte dem Spiel so wenig Zauber inne. Bis sich Daniel Woger sich in der 18. Minute ein Herz nahm und einfach draufhaute. Ping! Der Schuss traf nur die Stange.
Im zweiten Durchgang wurde es ein wenig aufregender, zum Großteil allerdings in der Zone der Grazer. Engstrand stand immer wieder im Zentrum des Geschehens und sorgte auch für eine Schrecksekunde. Der Puck traf den Keeper auf dem Helm und er blieb kurz am Boden. Nach einem kapitalen Masken-Treffer in Bozen musste er sogar ein paar Spiele aussetzten.
Die Sorge um den formidablen Schlussmann war also nicht unbegründet. Woger leitete mit viel Übersicht in der 35. Minute eine feine Chance von Sam Antonitsch ein. Er scheiterte. Die Grazer erhöhten zum Ende des Durchgangs hin noch einmal die Schlagzahl - ohne Resultat.
Feuriges Schlussdrittel
Die Hausherren gingen durchaus beherzt in den letzten Abschnitt und setzten die ersten guten Akzente. Doch auch die Ungarn hatten noch Reserven im Tank und sorgten vor dem Tor der Grazer für Betrieb. Immer wieder versuchten es die 99ers mit einem guten Pass vor das Tor, meist war ein Schläger dazwischen. In der 55. Minute war es wieder Woger, der mit einem Solo die Stimmung hob. Roy parierte. Doch musste Benec Stipsicz in die Kühlbox - es war in Summe erst die dritte Strafe des Spiels. Doch nur elf Sekunden später ging auch James Livingston (hoher Stock) auf die Strafbank - es war Platz auf dem Eis, den keiner nutzte.
Es kam, wie es kommen musste: Torlos ging es in die Overtime. Der zweite "Dreier" zu Hause war somit passé. „Hexer“ Engstrand zeigte in der Overtime wieder die feine Klinge und zauberte die Grazer ins Penaltyschießen. Da traf nur Boivin und der "Steirische Brauch" wurde angestimmt.