Der 67-Jährige setzte als Startnummer 11 in der Eisarena auf dem Roten Platz in Moskau die meisten Pucks ins Tor des Gegners. 8:5 endete das Spiel zwischen Wladimir Putins Mannschaft, in der auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Ex-Profis spielten, und dem Team aus Oligarchen und Regionalpolitikern. Dabei räumte Putin beim Teetrinken mit den Spielern ein, dass er zuletzt nicht viel geschlafen habe.
"Ich habe nicht ausgeschlafen in der vergangenen Woche. Wenig geschlafen. Vier-fünf Stunden", sagte Putin in einer Pause, wie das Staatsfernsehen zeigte. Zuvor hatte der Präsident noch eine Regierungssitzung absolviert und für das nächste Jahr zum Kampf gegen die Armut in Russland aufgerufen. Er habe den Eindruck, dass viele Menschen in Russland sehr unzufrieden seien, räumte er ein.
Das Staatsfernsehen jubelte, weil Putin trotz seiner vielen Aufgaben noch Zeit für den Sport findet: "Wladimir Putin ist ständig im Kampf", meinte der Reporter. An einem Spieler war eine Kamera befestigt, die den Kremlchef in Aktion verfolgte. Putin zeigt sich immer wieder wahlweise beim Eishockey oder beim Judo. Der Träger des schwarzen Gürtels legt oft auch gestandene Judoka aufs Kreuz.
Am Donnerstagabend wollte Putin auch seine musische Seite zeigen. Da stand ein zum Jahresende fast schon traditioneller Besuch im Moskauer Bolschoi-Theater auf dem Programm. Der frühere Geheimdienstchef ist seit mehr als 20 Jahren an der Macht – zeitweise auch als Regierungschef. Nach dem Rücktritt von Präsident Boris Jelzin (1931-2007) in der Neujahrsnacht vor 20 Jahren (31.12.1999) wurde Putin erstmals zum Präsidenten des größten Landes der Erde.