Lange konnten sich die Veranstalter dies nicht erklären, doch nun kam das Organisationskommitee um Präsident Franz Reindl auf die Lösung: Die Spieler der slowakischen Mannschaft waren schuld. Wenn auch unwissentlich.
"Es war kein Zuschauerproblem, kein Problem bei der Security. Es lag einfach daran, dass die Spieler Körperöl verwendet haben. Diese Flüssigkeit verträgt sich nicht mit den modernen Eisaufbereitungsmaschinen", sagte Reindl auf der WM-Abschlusspressekonferenz. Laut Angaben des 61-Jährigen hätten die Spieler das Öl zur Kühlung angewandt: "Das ist eine ölhaltige Substanz namens Sportovna, die kühlt. Die spritzen das überall rein und machen dann Stretching auf dem Eis. Dann fährt die Zamboni drüber und zieht den Ölfilm die ganze Bande entlang."
In den Gruppenspielen der Slowaken gegen Russland, Gastgeber Deutschland und Schweden hatte sich deshalb jeweils der Beginn des zweiten Drittels verzögert. "Wir haben die Substanz ins Labor gegeben. Es gibt nun einen ordentlichen Bericht mit Testat", sagte Reindl und forderte: "Künftig muss man das international verbieten."
WM-Bilanz
Sonst zogen die Organisatoren der Eishockey-WM in Köln und Paris kurz vor Turnierschluss höchst zufrieden Bilanz, vor allen mit den Zuschauerzahlen an beiden Standorten. Wie das Organisationskomitee mitteilte, übertrafen die diesjährigen Titelkämpfe das gesteckte Ziel von 600.000 Besuchern bereits vor dem Finalwochenende.
"Wir wurden positiv davon überrascht, wie viele Menschen herkamen und Tickets gekauft haben. Der Ticketverkauf während der WM war höher als erwartet", sagte Henner Ziegfeld, Generalsekrektär des WM-OK. Vor den Halbfinals am Samstag hatten 625.000 Zuschauer die Spiele in beiden Spielstätten besucht, nach Ende des Turniers werde mit 678.000 Besuchern gerechnet. Damit läge das Turnier beim Zuschauerzuspruch hinter der WM 2015 in Tschechien (741.700 Zuschauer) auf dem zweiten Platz.
In Köln, wo an diesem Wochenende beide Halbfinals, das Spiel um Platz drei und das Finale stattfinden, strömten bislang 401.000 Menschen zu den Spielen in die Lanxess Arena. Nach dem Endspiel am Sonntag (20.45 Uhr) werde bei bislang durchschnittlich 13.400 Fans pro Spiel mit insgesamt 455.000 Zuschauern gerechnet.
Die französische Hauptstadt, die in der Gruppenphase bei einigen Begegnungen mit mangelndem Absatz zu kämpfen hatte, schloss nach dem Viertelfinale mit insgesamt 224.000 Zuschauern ab, dies sind für die 30 in Paris ausgetragenen Partien 7500 Besucher pro Spiel. "Das ist eine große Errungenschaft für Frankreich und wird helfen, um dem Eishockey dort einen Schub zu geben", sagte Ziegfeld.