Die Wiener starteten schwungvoll in die Partie, wurden aber durch ihren eigenen Jungstar Felix Maxa, der Kyle Beach zu Fall brachte, bereits nach etwas mehr als zwei Minuten gebremst. Exakt 50 Sekunden brauchte der Gefoulte dann in Überzahl, um einen Woger-Hammer selbst zur frühen 99ers-Führung in die Maschen zu lenken. In der Folge entwickelte sich ein schnelles Hin und Her, in dem sich aufgrund seiner Rasanz bei beiden Teams einige individuelle Fehler einschlichen. Die 99ers, die fast ausschließlich Schüsse von außen zuließen, hätten fast ein 2:0 mit in die Kabine genommen, im Konter traf Oliver Setzinger aber lediglich die Latte (16.).
Mit zunehmender Spieldauer nahm das Tempo ab, die Partie begann dahinzuplätschern. Drohende Lethargie wandte der Wiener im Dress der Grazer, Oliver Setzinger, abermals in Unterzahl ab, als er den Puck völlig alleine gelassen aus kurzer Distanz äußerst sehenswert wuchtig im Kreuzeck platzierte (28.). In ihrem ersten Powerplay trafen die wieder erwachten Caps ebenfalls und markierten durch Jerry Pollastrone den Anschlusstreffer (31.). Natürlich griff auch das dritte Überzahlspiel der 99ers wieder, als die desaströs verteidigenden Capitals Zintis Zusevics alleine vor dem Tor zum 3:1-Pausenstand abschließen ließen.
Trotz teils emotionsloser Vorstellung empfanden die Wiener das dann wohl doch als "Majestätsbeleidigung" und steigerten sich im Schlussabschnitt nicht spielerisch sondern im wilden Lamentieren, auch unterstützt von einer gut gefüllten, erzürnten Halle. Auch teils wenig durchdachtes Anrennen mit der Brechstange funktionierte nicht, weil Graz geschickt verteidigte und völlig verdient die drei Punkte davontrug.
Die Grazer fügten Wien damit übrigens die erste punktlose Heimpartie seit dem 11. November zu, als die Caps Linz 2:3 unterlagen. Danach gab es am 11. Dezember beim 3:4 nach Verlängerung gegen den KAC zumindest einen Punkt.