KAC oder VSV - diese Frage spaltet in Kärnten für gewöhnlich mehr Familien als der Ortstafelstreit. Auch in der 238. Auflage hat das Kärntner Derby nichts von seiner Spannung verloren - der VSV empfängt die Klagenfurter am Sonntag um 18 Uhr. Die sechs Niederlagen dauernde Serie der Villacher soll ein Ende finden, auf der anderen Seite geht der KAC mit drei Siegen in den vergangenen drei Spielen in das Kärntner Duell.

Strikte Trennung. Garantiert zu keinem Streit führen wird das Derby im Haus von KAC-Stürmer Christian "Pancho" Ban. Und das, obwohl die Vorzeichen eigentlich heiße Diskussion garantieren würden: Seit zwei Jahren ist Ban mit Sabrina, der Tochter von Ex-VSV-Recken Peter Szybisty, liiert. Ban winkt aber gleich wieder ab: "Ich trenne genau zwischen Eishockey und meinem Privatleben. Deshalb rede ich weder mit meinen Eltern noch mit meiner Freundin viel über den Sport."

Harter Bursche. Allerhand erzählen kann dagegen der Schwiegervater: Peter Szybisty brachte es in seiner 15-jährigen Erstliga-Karriere auf mehr gesperrte Spiele als viele seiner Kollegen auf Oberhaus-Einsätze. 1989, als Innsbruck auf Villacher Eis völlig überraschend mit dem Titel abzog, hatte sich der damalige VSV-Verteidiger, der stets sein Sportlerherz auf der Zunge trug, in seiner Enttäuschung mit dem Linienrichter angelegt. "Schibi" fasste 48 Spiele Sperre aus. Der 49-Jährige hält heute noch dem VSV die Treue, besucht regelmäßig die Heimspiele - auch wenn seit zwei Jahren "rot-weißes" Blut in die durch und durch blau-weiße Szybisty-Familie strömt.

KAC Favorit. Am Sonntag sieht er den VSV allerdings als Außenseiter. "Beim KAC läuft derzeit alles nach Wunsch." Wenn Villach bis in die Verlängerung kommt, wäre das für Szybisty schon ein Erfolg. Am VSV schätzt die einstige "Nummer 10" Trainer Greg Holst und die große Anzahl an Nachwuchsleuten, die regelmäßig ihre Chance erhalten: "Ich fiebere mit den Jungen mit und weiß, was es heißt, wenn man ausgekochten Profis gegenüberstehen muss."