Dass das österreichische Damen-Eishockey schon oft Vorreiter war, ist nicht neu. Diesmal sprengt die Bundesliga der Damen (DEBL) aber alle Grenzen. Oder besser: Sie verschiebt sie. Schon bisher war die Liga international; neben dem steirischen Titelverteidiger, den Neuberg Highlanders, den Sabres aus Wien, Klagenfurt und Villach gab es schon bisher mit den slowenischen Klubs Celeia und Triglav internationale Beteiligung - heuer kommt auch noch Marburg hinzu. Aber ein Nationalteam in der Bundesliga? Das hat es wohl noch nie gegeben. Die DEBL hat das zu bieten - und dazu auch noch das - aus Sicht des Eishockey gesehen - durchaus als exotisch anmutende Damen-Nationalteam aus der Türkei.

"Der Manager des türkischen Teams hat mich schon vergangenen Herbst gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, bei uns mitzuspielen, weil das Niveau in der Türkei nicht hoch genug ist", erklärt Martin Kogler, Verbandsreferent im österreichischen Damen-Eishockey. Ursprünglich war die Rede von einer Teilnahme an der europäischen Liga, wo ein Nationalteam nichts Ungewöhnliches ist, denn da spielt auch schon die Niederlande. "Der Klassenunterschied wäre aber dort doch zu groß gewesen", sagt Kogler. Also einigte man sich mit den Türken auf einen Start in der österreichischen Liga.

Dichtes Programm

Falls sich die heimischen Spielerinnen einen "Türkei-Urlaub" erhofften, werden sie enttäuscht: Die Türkinnen tragen alle Spiele auswärts, also in Österreich aus. Und das im Rahmen zweier je zweiwöchigen Blocks. "Sechs bis acht Spiele in 14 Tagen gehen sich aus, weil alles eng beisammen liegt", glaubt Kogler. Fix ist: Alle freuen sich auf den "Exoten". Kogler: "Wir versuchen, immer neue Wege zu gehen."