Mit beiden Schlägern angetaucht, den Gegenspieler mit dem Schlitten umkurvt, die Kreuzecke anvisiert und eiskalt versenkt. Das 1:0 im ersten Finalspiel der (noch inoffiziellen) österreichischen Sledge-Hockey-Meisterschaft in Klagenfurt war der Startschuss für einen ungefährdeten Sieg der Carinthian Steelers über die Vienna Warriors.
Dieses Endspiel war vorprogrammiert, da es derzeit nur diese beiden Teams gibt. "Es ist ein sehr junger Sport", erzählt Obmann Stefan Eberdorfer. "2010 waren das deutsche und italienische Nationalteam in Klagenfurt. Dabei entstand die Idee, diese Sportart auch in Österreich einzuführen", sagt der Funktionär über die nationale Geburt dieser Sportart.
Wie kräfteraubend ein solches Spiel für die Athleten ist, zeigt er an folgendem Beispiel auf: "Wenn man sieht, wie entkräftet ein Eishockeyteam, das mit drei Linien spielt, nach einem Match ist, kann man sich vorstellen, wie anstrengend es für uns ist, denn wir spielen meist mit nur einem Auswechselspieler." Auch in puncto Bezahlung hinken die Sledge-Hockey-Cracks den Eishockeystars um Lichtjahre hinterher. Reich wird hier keiner, ganz im Gegenteil: "Jeder Spieler finanziert sich seine Ausrüstung zum Großteil selbst", so Eberdorfer. Kostenpunkt: um die 2000 Euro.
Meisterschaft mit 5 Teams
Der derzeitige Jahresetat beläuft sich auf rund 33.000 Euro, wobei das meiste davon für Trainingseinheiten und Fahrtkosten verwendet wird. Diese werden in der kommenden Saison hoffentlich steigen, denn die Zukunftspläne sehen folgendermaßen aus: "Wir wollen eine österreichische Sledge-Hockey-Meisterschaft durchführen. Neben den bereits bestehenden Teams haben drei weitere (Waldviertel, Feldkirch und Steiermark) Interesse."
Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider und Gesundheitslandesrat Peter Kaiser sind von der Sportart jedenfalls angetan: "Wir sind von der Präzision der Pässe und Schüsse beeindruckt. Was die Jungs da auf dem Eis leisten - alle Achtung", so die Politiker unisono. "Sie zählen für mich zu großen Vorbildern und müssen auch weiterhin tatkräftig unterstützt werden", fordert Kaiser. Scheider knüpft dabei sofort an und verspricht: "Keine Sorge, wir werden das Team auch in Zukunft zu 100% unterstützen und fördern." Eine Unterstützung, welche die Steelers wohl noch länger gut gebrauchen können. Denn bis sich diese Sportart in Österreich endgültig etabliert hat und auch für Fans und Sponsoren von großem Interesse ist, wird es wohl noch einige Zeit dauern.